Ludwigskirche wird ein Jahr lang geschlossen

Saarbrücken · 1,5 Millionen Euro wird die Renovierung des barocken Saar-Wahrzeichens Ludwigskirche wohl kosten. Pünktlich zum Reformationsjubiläum im Oktober 2017 soll sie ihre Tore wieder öffnen.

 Eine Drohne fotografierte der Ludwigskirche, um das Ausmaß der Sanierung abzuschätzen. Foto: Ev. Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken

Eine Drohne fotografierte der Ludwigskirche, um das Ausmaß der Sanierung abzuschätzen. Foto: Ev. Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken

Foto: Ev. Kirchengemeinde Alt-Saarbrücken

Ein Jahr wird sie geschlossen sein. Ausgerechnet im 500. Jubiläumsjahr der Reformation wird die Ludwigskirche renoviert. Ab 18. September 2016 schließen die Türen des über die Grenzen Saarbrückens und des Saarlandes hinaus bekannten Bauwerks, um pünktlich zum 31. Oktober 2017 und der großen Reformationsfeier in neuem Glanz zu erstrahlen.

Der endgültige Förderbescheid über die vom Bund bereitgestellten 1,5 Millionen Euro für die Renovierung der Ludwigskirche kam bereits Anfang des Jahres. Geplant sind neben der Teilrestaurierung des Daches und der Giebelfenster (65 000 Euro ), der Verstärkung der Stahlkonstruktion im Glockenturm sowie der Erneuerung der Glockentechnik (150 000 Euro ) vor allem die Renovierung des Innenraums (700 000 Euro ).

"Der Rest wird für die Restaurierung der Sandsteinfiguren gebraucht", sagte gestern Peter Böttcher, Baukirchmeister der evangelischen Gemeinde Alt-Saarbrücken, vor Journalisten. Wobei noch nicht ganz klar sei, wie aufwändig diese tatsächlich sein werde. "Hierfür wurden vor zwei Wochen Bilder mithilfe einer Drohne gemacht, um ein 3-D-Bild der Kirche sowie der 14 Sandsteinfiguren zu erstellen", sagte Martin Wendt von der Stiftung Ludwigskirche. Allerdings hätten die Figuren nur kleinere Mängel, bedingt durch Witterung und Taubenkot, erklärte er. Auch die Arbeiten am Dach seien überschaubar.

Notwendig hingegen ist die Renovierung und Verstärkung des Glockenturms mit seinen vier großen Glocken. "Wir hatten in den letzten Jahren schon Bedenken, wenn alle Glocken geläutet haben", sagte Wendt. Zumal der Turm dann etwa 3,5 Zentimeter hin- und hergeschwankt habe, so Peter Böttcher. Der zentrale Punkt der Renovierungsarbeiten betrifft jedoch den Innenraum.

Er erhält nicht nur eine neue Heizung, die es erlaubt, die Ludwigskirche das ganze Jahr auf eine Grundwärme von acht Grad Celsius zu heizen, sondern auch eine neue Beschallungsanlage. Beides soll eine erweiterte Nutzung durch Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Ausstellungen ermöglichen. Die Unterhaltskosten von etwa 100 000 bis 120 000 Euro jährlich für die Ludwigskirche würden zwar nicht gesenkt, "aber die Kirche kann so wieder zum Mittelpunkt der Gemeinde werden", so Wendt. Eine Renovierung, die nicht nur dem Tourismus oder dem großen Fest diene.

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