London oder Berlin? Nein, erstmal lieber Saarbrücken!

Saarbrücken · Saarbrücken ist ein guter Ort, um Avantgarde zu sein. Das findet jedenfalls Fabian Schmidt. Er ist Designer, 28 Jahre alt und macht Mode. Nicht irgendwelche Mode, wie er sagt, sondern "etwas Gewagtes", "avantgardistische Mode".

 Der Saarbrücker Modedesigner Fabian Schmidt bei der Arbeit. Foto: Varvara Kandaurova

Der Saarbrücker Modedesigner Fabian Schmidt bei der Arbeit. Foto: Varvara Kandaurova

Foto: Varvara Kandaurova

Avantgardistisch, das übersetzt die Duden-Redaktion mit "bahnbrechend, fortschrittlich, führend, revolutionär, richtungsweisend, tonangebend, vorkämpferisch, wegweisend, zukunftsgerichtet, zukunftsorientiert" ins Deutsche. Menschen die mit diesem Anspruch Kleidung herstellen, "Mode machen, die provoziert", sagt Fabian Schmidt, gebe es in Saarbrücken und Umgebung so gut wie nicht. Deshalb sei es gut, dass er nicht nur Avantgardist, sondern auch noch "heimatverbunden" ist.

In London und Berlin würde ein Modedesigner wie er "kaum auffallen", befürchtet Fabian Schmidt. In Saarbrücken sei die Chance, mit seinem Modedesign aufzufallen, da schon deutlich größer. Deshalb ist der Mann, der aus dem Völklinger Stadtteil Lauterbach kommt, nach seinem "Bachelor of Arts"-Abschluss in Trier nach Saarbrücken gezogen.

Hier lasse sich gut arbeiten, sagt der Designer. Und eben Avantgarde sein. Avantgarde - das waren ganz früher mal Leute, die ihr Leben riskierten. Der Begriff stammt aus der französischen Militärsprache: Die Avantgarde war die Vorhut, also der Teil der Truppe, der sich vornweg bewegt und somit zuerst auf den Feind stieß. Das endete mitunter tödlich.

Heute ist die Feindberührung der Avantgarde weniger gefährlich. Im Fall von Fabian Schmidt endet sie mit einer Party. Die feiert der Modemacher nach seiner ersten eigenen großen Modenschau am 16. September. "TecMod" nennt sich das Ganze. Fabian Schmidt wird ab 22 Uhr erst Models mit seinen, wie er sagt, "gewagten Schmitten" in Schwarz und Weiß im "Mauerpfeiffer" (Lebacher Straße 7a) auflaufen lassen, anschließend, etwa ab Mitternacht, wird gefeiert.

Dazu hat der Kleidermacher jetzt schon Grund: Bevor die Modenschau beginnt, ist schon klar, dass er nicht nur gearbeitet hat, um zu provozieren. Schmidts Kollektion wird in den Handel kommen. Fabian Schmidt hat das Saarbrücker Modehaus CityNova von seiner Kleiderkunst überzeugt. Auch das ist das Gute an Saarbrücken: Die Wege für Avantgardisten sind offenbar kurz.

Info zur Modenschau und zur Aftershowparty bei Fabian Schmidt, E-Mail -Mail: Fabian-Schmidt-MD@gmx.de

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