Weil viele Sportvereine stark an Mitgliedern verlieren, mahnt die Vorsitzende der Linksfraktion im Saarbrücker Stadtrat, Claudia Kohde-Kilsch, eine bessere Kooperation zwischen Schulen und Vereinen an. Kohde-Kilsch: "Erst kürzlich wurde von der dramatischen Situation des TC St. Arnual berichtet. Der Tennisclub hat seit den 90er Jahren knapp die Hälfte seiner Mitglieder verloren und hat Mühe, vor allem junge Neumitglieder anzuwerben. Das ist leider keine Ausnahme."

Kohde-Kilsch führt das auf die Reizüberflutung der jungen Leute durch die Neuen Medien zurück. Und darauf, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler in gebundenen sowie freiwilligen Ganztagsschulen unterrichtet werden, so dass für Sport und Freizeit nach der Schule keine Zeit mehr bleibe. "Auch die Teilhabe am Vereinsleben bleibt so immer mehr auf der Strecke. Gleichzeitig suchen aber vor allem die gebundenen Ganztagsschulen oft händeringend nach Betreuungsinhalten", erläutert die Fraktionschefin.

Deshalb bietet sich eine stärkere Vernetzung und Kooperation zwischen Schulen und Vereinen an, meint Kohde-Kilsch weiter. "Das Ziel muss sein, den Sport in Schulen und im Ganztagsbereich besser zu integrieren und Schul- und Vereinssport besser zu vernetzen. So hätten Vereine wieder mehr Chancen, vor allem jüngere Mitglieder zu gewinnen und diese auch stärker zu binden", schlägt die Linkenpolitikerin vor. Konkret könnte eine Art Börse geschaffen werden. Dort könnten Vereine über ihre Angebote informieren und Schulen ihren Bedarf anmelden. Auf diese Weise sollte es dann doch möglich sein, einerseits den angeschlagenen Saarbrücker Vereinen zu helfen und andererseits den Schülerinnen und Schülern in Nachmittagsbetreuung eine Möglichkeit zur sportlichen Betätigung zu verschaffen.

Sie verweist dabei auch auf die Schüler-Mentoren Ausbildung der Organisation "Sport im Ganztag" in Kooperation mit dem Landessportverband für das Saarland (LSVS) zur Förderung des Sports in der Schule und/oder im Verein. "Hier können junge Sportlerinnen und Sportler aktiv Sport-AGs, Wettkämpfe oder Schulprojekte mitorganisieren und es werden wichtige Synergien geschaffen", sagt Kohde-Kilsch abschließend.