. Mit Superlativen sollte man sparsam umgehen, was im Falle des Konzertes der Schwarzmeer-Kosaken unter der Leitung von Peter Orloff am Mittwochabend in der evangelischen Kirche in Wellesweiler äußerst schwerfällt. Gewaltig - mystisch - geheimnisvoll, unter diesem Motto präsentierten die Schwarzmeer-Kosaken ein unvergessliches Konzerterlebnis. Wahre Beifallsstürme erntete der Chor für seine gesanglichen Darbietungen mit einmaligen Solostimmen, die sich auf höchsten Klangwellen bewegten, begleitet von großartigem Chorgesang.

Stehende Ovationen

Stehende Ovationen schon beim dritten Liedbeitrag, dem "Ave Maria" von Franz Schubert, interpretiert von Igor Ishchak. Ein Umstand, der sich die weiteren zwei Konzertstunden fortsetzte. Nach jeder weiteren Gesangsdarbietung erhoben sich völlig begeisterte Konzertbesucher und unterstrichen ihre Begeisterung mit stetig steigendem Applaus. Gut zwei Stunden entführten die Schwarzmeer-Kosaken ihr Publikum in die wunderbare Welt des alten Russland, mit Geschichten, Balladen und Legenden, gepaart mit klangvollen Werken aus der Heiligen russischen Liturgie.

Mehrere goldene Tonträger zeugen vom Höchstmaß an Brillanz, Präzision und künstlerischer Qualität des Chores. Organisiert wurde dieses Konzerterlebnis von der Neunkircherin Edeltraud Klammes, die schon viele Jahre mit dem Chor eng verbunden ist.

,,Ich habe einen engen Kontakt zu Peter Orloff, der zurück führt zu seinen erfolgreichen Jahren als Komponist und Schlagersänger. Dieser Kontakt ist auch nicht abgerissen, als Peter Orloff vor rund 20 Jahren das Erbe seines Vaters Nikolai Orloff, der nahezu 30 Jahre Gesamtleiter der Schwarzmeer-Kosaken war, übernahm. Seither sind wir im Fanclub der Kosaken und bei vielen Auftritten des Chores dabei." Für Edeltraud Klammes ist Peter Orloff ein ganz besonderer Mensch. ,,Ein Star ganz ohne Allüren und Skandale. Ein wirklicher Freund." Seine musikalischen Wurzeln fand Orloff ohnehin bei den Schwarzmeer-Kosaken, wo er vor über 50 Jahren als jüngster Sänger aller Kosakenchöre der Welt sein erstes Konzert gegeben hatte.

Dass er stimmlich in dieser langen Zeit nichts verlernt hat, unterstrich Peter Orloff bei mehreren kraftvollen Soli. Das Konzert in der evangelischen Kirche in Wellesweiler glänzte mit überwältigender Ausdruckskraft, tiefer Melancholie und herausragendem Temperament eines jeden Solisten. Heldentaten, Ruhm und Größe vergangener Tage erstrahlten musikalisch im neuen Glanz. Eben gewaltig - mystisch - geheimnisvoll, eine Mischung, die begeisterte und zum Ende mit einem wahren Beifallsorkan eines restlos zufriedenen Publikums belohnt wurde.