Liberaler bleibt trotz Niederlage zuversichtlich

Saarbrücken. Sie sorgte für die große Überraschung bei der Aufstellung der FDP-Wahllisten für den Regionalverband. In einer Kampfabstimmung setzte sich Nathalie Zimmer, 43, aus Güdingen, als Spitzenkandidatin der Bereichsliste Saarbrücken-Stadt gegen Roland König durch, der zurzeit neben Manfred Baldauf in der Regionalversammlung sitzt

Saarbrücken. Sie sorgte für die große Überraschung bei der Aufstellung der FDP-Wahllisten für den Regionalverband. In einer Kampfabstimmung setzte sich Nathalie Zimmer, 43, aus Güdingen, als Spitzenkandidatin der Bereichsliste Saarbrücken-Stadt gegen Roland König durch, der zurzeit neben Manfred Baldauf in der Regionalversammlung sitzt. Zimmer betont: "Ich bin nicht gegen König, sondern für die FDP angetreten." Wer sie zur Kandidatur ermutigt hat, will Zimmer nicht verraten. Im Regionalverband interessierten sie besonders die Themen Schule, Jugend und Soziales. Die Diskussion über die Grundschul-Schließungen 2005 habe sie in die Politik gebracht, sagt die Frau, die sich bei Saarbahn&Bus um die Neuorganisation der Werbung auf Bus und Bahn kümmert. Zimmer ist auch Mitglied im Kreisvorstand Saarbrücken-Stadt. Roland König sagte der SZ, er habe kurz vor der FDP-Versammlung in Saarbrücken erfahren, dass Nathalie Zimmer gegen ihn antreten wolle. König: "Sie wurde von mehreren gebeten. Das kam nicht ganz überraschend." Hat er jetzt für die angebliche Affäre um Bordell-Besuche bei der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (VVS), die mit Spesen bezahlt worden sein sollen, büßen müssen? Das hatte König 2007 behauptet, konnte aber keine Beweise vorlegen. Nur mit Mühe rettete er parteiintern sein Mandat in der Regionalversammlung. König glaubt nicht, dass dieses Thema bei der Abstimmungsniederlage noch eine Rolle spielte, gibt aber zu: "Das war ein großer Fehler." Noch ist für König aber nicht alles verloren. Er steht jetzt auf Platz 2 der Gebietsliste hinter Manfred Baldauf, der auch die Bereichsliste Saarbrücken-Land anführt. Doch auch um diesen Platz musste König hart kämpfen und brauchte einen zweiten Wahlgang. König meint trotzig: "Ich gehe guter Dinge in den Wahlkampf." Wenn die FDP sechs Prozent bei den Kommunalwahlen hole, sei er drin. Unverständlich ist für ihn übrigens die komplette Abwahl der bisherigen FDP-Stadtratsfraktion. Zwei erfahrene Politiker wie Karin Nehl und Siegfried Neuschwander hätten der Fraktion weiter gutgetan.

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