Leukämie stoppen, Leben retten

Mitlosheim · Am Rande der Landesmeisterschaft der E-Jugend-Mannschaften führt die Stefan- Morsch-Stiftung eine Typisierungsaktion durch. Wer sich als potenzieller Knochenmarkspender registrieren lässt, kann Leben retten.

 Im Rahmen der Registrierung wird eine Blutprobe entnommen und ein Abstrich der Mundschleimhaut gemacht. Foto: Annika Zimmer

Im Rahmen der Registrierung wird eine Blutprobe entnommen und ein Abstrich der Mundschleimhaut gemacht. Foto: Annika Zimmer

Foto: Annika Zimmer

Die Landesmeisterschaft der E-Jugend für die vier Kreise des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) wird am kommenden Sonntag, 1. Juni, von 10 bis 14 Uhr in Mitlosheim ausgetragen. An diesem Tag liegen dem SFV nicht nur die Jugendspieler am Herzen, sondern auch die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Deshalb ist in diesem Jahr bereits zum dritten Mal die Stefan-Morsch-Stiftung mit dabei, um über das Thema Stammzellspende aufzuklären und die Registrierung als möglicher Lebensretter in der Spenderdatei der Stiftung anzubieten.

Transplantation als Chance

Jedes Jahr erkranken etwa 11 000 Menschen an Leukämie - allein in Deutschland. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die vielleicht letzte Chance. Durch sie wird dem Patienten ein neues blutbildendes System übertragen. Dazu braucht der Patient aber einen Spender, dessen Gewebemerkmale weitestgehend mit den eigenen übereinstimmen. Um für so viele Leukämiepatienten wie möglich einen passenden Spender zu finden, ist die Stefan-Morsch-Stiftung beinahe täglich deutschlandweit unterwegs, auf der Suche nach potenziellen Lebensrettern. Allein im Jahr 2013 ließen sich so über 17 000 Menschen als Stammzellspender registrieren.

In den Knochenmark-und Stammzellspenderdateien wie der Stefan-Morsch-Stiftung sind weltweit mehr als 20 Millionen Menschen registriert und trotzdem ist es immer noch ein Glücksfall, wenn sich für einen Patienten ein passender Spender findet. Allgemein kann sich jeder Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren kostenlos als potenzieller Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. Ausgenommen sind Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften. Denn im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können. Weitere Ausschlusskriterien sind auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de nachlesbar.

Fragebogen und Blutprobe

Registrierung als Stammzellspender ist einfach: Beim Team der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich genau über Stammzellspende informieren. Nachdem der Fragebogen über den Gesundheitszustand ausgefüllt und die Einverständniserklärung unterschrieben ist, wird eine kleine Blutprobe, knapp ein Fingerhut voll Blut, genommen. Gleiches funktioniert auch mit einem Abstrich der Mundschleimhaut. Wichtig ist: Jugendliche können sich ab 16 Jahren mit dem schriftlichen Einverständnis der Eltern ebenfalls als Stammzellspender registrieren lassen.

Weitere Informationen im Internet unter www.stefan-morsch-stiftung.de oder unter Tel. (08 00) 7 66 77 24.

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StichwortDie Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv "Hoffen Helfen Heilen" bietet die Stiftung seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Seit mehr als 25 Jahren plädieren Emil und Hiltrud Morsch, Gründer der Stiftung, aber auch für eine verbesserte Betreuung der Patienten und ihrer Angehörigen. Ihr Sohn, der 16-jährige Stefan Morsch aus Birkenfeld, erkrankte Anfang der 80er Jahre an Leukämie. Als erster Europäer wurde ihm 1984 fremdes Knochenmark übertragen. Der Junge überlebte jedoch die Nachsorge nicht. Das ist der Grund, warum die Stiftung nicht nur immer wieder für die Registrierung als Stammzellspender wirbt, sondern auch Patienten ihre Unterstützung anbietet. Insgesamt vermittelt die Stefan-Morsch-Stiftung pro Jahr fast 600 Spender. red

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