Leser-Reporterin: Pausenbrot sollte für Schüler kostenlos sein

Saarbrücken · Wer sich kein Pausenbrot von daheim mitbringen will, kann in der Schule Verpflegung kaufen. Allerdings ist diese zu teuer, findet Christel Scheid. Die Kosten könnten doch Sponsoren übernehmen, findet die SZ-Leser-Reporterin.

Christel Scheid aus Saarlouis arbeitet ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Projekten mit. Seit kurzem belegt die 71-Jährige dabei Brötchen für die Kinder einer Schule ihrer Heimatstadt. Diese verkauft sie dann für einen Euro an die Schüler , sagt die SZ-Leser-Reporterin. Ein Getränk koste zusätzlich 70 Cent. Beides sei zu teuer für junge Menschen, findet Scheid. Deshalb fände sie es toll, wenn sich Sponsoren bereit erklärten, die Kosten für die Pausen-Verpflegung zu übernehmen - wie es in anderen Ländern üblich sei.

Erik Harms-Immand, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im saarländischen Bildungsministerium, erklärt, dass das Thema Sponsoring und Spenden an saarländischen Schulen per Erlass strengen Regelungen unterliege. So dürften die Mittel in Form von Geld-, Sach- und Dienstleistungen nicht mit kommerziellen Vorteilen für den Sponsor verknüpft werden. Der Abschluss solcher Sponsoring-Verträge sei Sache der einzelnen Schulleitungen beziehungsweise -träger und müsse dem Ministerium nicht gemeldet werden, erklärt der Sprecher. Deshalb sei der Behörde auch nicht bekannt, ob es an einigen saarländischen Schulen Sponsoring-Aktivitäten bei der Pausen-Verpflegung gebe. Verstöße gegen den Erlass werden dagegen von dem Ministerium geahndet, sagt Harms-Immand.

In den Schulen des Regionalverbandes Saarbrücken sei es üblich, dass der Pausenverkauf an Dritte verpachtet werde, erklärt Sprecher Stefan Kiefer. Dies seien zum Teil gewerbliche Anbieter, zum Teil auch Elternvereine. Dass es beim Pausenverkauf Sponsoring-Geschäfte gebe, sei ihm nicht bekannt, aber denkbar: "Die Schulleiter sind oft sehr kreativ", ergänzt der Sprecher.

In der Gemeinschaftsschule Beckingen übernimmt dagegen ganz klassisch der Hausmeister den Pausenverkauf. Angebote von Unternehmen, die Verpflegung zu übernehmen, hat es nach Angaben des Schulleiters Marc Elsholz noch nicht gegeben.

Auch am Saarpfalz-Gymnasium Homburg gibt es laut Schulleiter Jürgen Mathieu keine Sponsor-Partner bei der Pausen-Verpflegung. Dafür sorge stattdessen das Christliche Jugenddorf. "Mit klarem Konzept zur gesunden Ernährung", ergänzt der Direktor. Das Angebot habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Statt Pizzaschnitten und Fleischkäse gebe es heute viel Obst und mit frischen Grünbeilagen belegte Brötchen , die im Schulbistro je nach Sorte zu Preisen zwischen 0,80 und 1,60 Euro verkauft werden.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporterin Christel Scheid aus Saarlouis . Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Telefon (06 81) 5 95 98 00, schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter:

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