"Lernort, der aufklärt über Antisemitismus und Fremdenhass

Saarbrücken · Das Gebäude Bahnhofstraße 68 wird zur Bank umgebaut. Aber erst ab 11. Mai. Bis dahin hat die Bank, die später dort residieren will, das Gebäude dem Adolf-Bender-Zentrum zur Verfügung (ABZ) gestellt. Und das ABZ will nun in der Bahnhofstraße Impulse gegen Rechts geben.

 Auch Hip-Hop gab's bei der Eröffnung der Filiale des ABZ in der Bahnhofstraße. Foto: Iris Maurer

Auch Hip-Hop gab's bei der Eröffnung der Filiale des ABZ in der Bahnhofstraße. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Der vergangene Freitag, der Dreizehnte, war für das St. Wendeler Adolf-Bender-Zentrum (ABZ) und seinen Vorsitzenden Armin Lang ein Glückstag. Das ABZ ist eine Jugendhilfeeinrichtung - benannt nach Adolf Bender, den die Nazis als politischen Häftling von 1933 bis 36 in Konzentrationslager sperrten. Und am Freitag eröffnete das ABZ vorübergehend eine Filiale in der Bahnhofstraße 68 - wo das ABZ Veranstaltungen gegen Rassismus und Rechtsextremismus organisieren will. Armin Lang sieht die Filiale als "einen lebendigen Lernort, der aufklärt über Antisemitismus und Fremdenhass". Das ABZ veranstaltet Thementage über den Nationalsozialismus, bringt Jugendlichen den verantwortungsvollen Umgang mit der Kamera bei. Die Jugendlichen sprechen mit Zeitzeugen über deren Erlebnisse während der NS-Zeit. Bis zum 11. Mai will Armin Lang "Impulse von der Stadt ins Land schicken" - Impulse, die eine demokratische und tolerante Gesellschaft fördern.Möglich macht das die PSD Bank RheinNeckarSaar eG. Sie baut ab Ende des Jahres eine neue Filiale in der Bahnhofstraße 68. Bis zum Umbau ist noch Zeit: "Das bisherige Gebäude soll sinnvoll genutzt werden", sagt der Vorstandsvorsitzende der Bank, Jürgen Wunn. In der Bahnhofstraße macht das ABZ auf alarmierende Zahlen aufmerksam: 20 Prozent von 1000 Lehramtsstudenten sollen noch nie von Auschwitz gehört haben, ergab eine Umfrage. Dass es auch anders geht zeigen die Jugendlichen, die bei der Eröffnung der ABZ-Filiale auftreten. Die Schulband der ERS Schmelz singt Lieder gegen Gewalt: "Sag mir, dass es keinen Krieg mehr gibt", zur Melodie von "Knockin' on Heaven's Door". Stefanie, Rebecca, Michael und Anthony, die Tanzgruppe des Deutsch-Ausländischen Jugendclubs (DAJC), interpretieren die Hip-Hop-Beats fast wie Profis. Sie tanzen gegen Gewalt, setzen ein Zeichen gegen Intoleranz. dma

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