Leichtathleten starten Initiative für den „Sportpark Kieselhumes“

Saarbrücken · Wenn die Pläne für das Sporttherapie-Hotel oberhalb des Kieselhumes-Stadions konkret werden, dann ist die Fläche für den Sportbetrieb wohl verloren. Aus dieser Sorge heraus haben zwei Leichtathletik-Präsidenten eine Initiative für den „Sportpark Kieselhumes“ gestartet.

Dem angekündigten Sport- und Therapiezentrum oberhalb des Saarbrücker Kieselhumes-Stadions droht Gegenwind, und zwar vor allem aus der Leichtathletik. Die Präsidenten der Vereine SV schlau.com Saar 05 (550 Mitglieder) und LAZ Saarbrücken (350 Mitglieder), Walter Hort und Achim Hachenthal, haben eine gemeinsame Initiative angekündigt, um die als Baugrund vorgesehene Terrasse für den Sport zu erhalten, und zwar ausdrücklich auch für den Breitensport.

Sie sehen sich mit diesem Ansinnen auf einer Linie mit einer Anwohner-Initiative vom Rotenbühl, die einen mehrstöckigen Hotelneubau schon aus optischen Gründen verhindern möchte. Der Lärm des Sportbetriebs wäre für die meisten wohl das kleinere Übel. Der Gesamtverein SV Saar 05 hatte sich bereits im Dezember für den Erhalt beziehungsweise die Wiederaufnahme des Sportbetriebes auf der oberen Terrasse der Anlage Kieselhumes ausgesprochen. "Sollte dies mittelfristig aus rechtlichen oder finanziellen Gründen nicht realisierbar sein, hat der Verein keine grundsätzlichen Einwände gegen das dort geplante Sport- und Therapiezentrum mit Hotel", hieß es.

Gleichzeitig äußerte Präsident Uli Möhler damals aber auch Zweifel, ob öffentliche Hand und/oder Verein das Geld aufbringen könnten, um aus den alten Braschenplätzen neue Kunststoffanlagen für Hockey , Fußball oder Leichtathletik entstehen zu lassen. Außerdem wurde befürchtet, dass es zu erneuten Beschwerden von Anwohnern kommen könnte.

Die Präsidenten Hachenthal und Hort stellten unserer Zeitung ein erstes Konzept eines ihrer Überzeugung nach finanzierbaren "Sportparks Kieselhumes" vor: Dazu zählen eine Kunststoff-Fläche zum Einlaufen bei großen Leichtathletik-Veranstaltungen auf einer kleinen Fläche am Kohlweg; ein Hockey-Platz (der mit einer halben Million Euro am teuersten wäre und auch für "zeitlich streckbar" gehalten wird); eine Finnbahn mit zehn Zentimeter dicker weicher Auflage für sanftes Laufen; ein großer Fußballplatz, der bei Bedarf Parkplatz sein kann; eine Diskus- und Hammerwurfanlage und zwei Basketballkörbe; ein Multifunktionsplatz 60 mal zehn Meter mit Fitnessgeräten für Groß und Klein; ein bis zwei Sandfelder für Beach-Volleyball; eine Rasenfläche mit Beton-Anlauf für Speerwerfer. Hachenthal, der selbst Mitglied der Anlieger-Initiative vom Rotenbühl ist, erwartet aus der benachbarten Bevölkerung "ein klares Votum für den Sport". Die früheren Beschwerden der Nachbarn hätten sich nicht gegen den normalen Sportbetrieb gerichtet, sondern gegen unnötigen Lärm aus Musikanlagen und Startpistolen. "Therapiezentren haben wir schon genug in der Umgebung", pflichtet Hort bei. Die beiden Präsidenten sind zuversichtlich, bei der Stadt und den politischen Gremien Gehör für ihren Plan zu finden und die Verantwortlichen vom Nutzen des Sportparks überzeugen zu können. Die Finanzierung - die Rede ist von einer bis zwei Millionen Euro - werde man nicht allein der öffentlichen Hand zumuten können. Man wolle Interesse bei Investoren wecken und möglicherweise einen Förderverein als Starthilfe ins Leben rufen, hieß es selbstbewusst.

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