Lehrer aus ganz Deutschland lernen viel über Inklusion im Saarland
Saarbrücken · Die derzeitige Bundestagung für Lehrkräftefortbildung dreht sich vor allem um das Thema Inklusion. Im Saarland sind bereits 2991 Schüler mit Behinderungen in Regelschulen integriert. Lehrer werden da stark gefordert.
Lehrergesundheit, Demokratie-Erziehung, Sprachförderung und Inklusion sind die Themenschwerpunkte der diesjährigen Tagung für Lehrkräftefortbildung im Saarbrücker Mercure Hotel, die heute zu Ende geht. Auf Einladung des saarländischen Landesinstituts für Pädagogik und Medien (LPM) bot sich für die Landesinstitute der einzelnen Bundesländer die Möglichkeit zur Diskussion über verschiedene Schwerpunktthemen der schulischen Fort- und Weiterbildung für Pädagogen. "Der gemeinsame Austausch über die aktuellen Themen, die für viele Länder derzeit virulent sind, ist uns wichtig. Und von dem bundesweiten Austausch können letztlich nur alle am Bildungsgeschehen Beteiligte auch über die jeweiligen Institute hinaus profitieren", so LPM-Leiter Burkhard Jellonnek (SPD ).
Anett Sastges-Schank, Landesbeauftragte für Inklusion in Schulen und Kindertageseinrichtungen, stellte den saarländischen Weg der Inklusion vor. "Wir möchten auch Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen einen diskriminierungsfreien Zugang zu Bildung - und damit meine ich qualitativ hochwertige Bildung - ermöglichen", eröffnete sie ihren Vortrag. Dabei gelte das Saarland als bundesweiter Vorreiter, war es doch das erste Bundesland, das einen gemeinsamen Unterricht möglich machte. Mit dem Pilotprojekt ‚Inklusive Schule' wurden 2011 an 18 saarländischen Schulen Unterrichtskonzepte mit einer inklusiven Förderung erprobt.
Heute sind 2991 Schüler mit Behinderung in Regelschulen integriert. Auch im vorschulischen Bereich versucht das Saarland beeinträchtigte Kinder bestmöglich zu integrieren, indem es die Möglichkeit zur individuellen Begleitung und Förderung auch schon im Kindergartenalter anbietet. "Was wir im Kita-Bereich sehen, ist oft gelebte Inklusion und erfahrungsgemäß zeigt sich, dass Schüler , die inklusiv-integrativ geschult werden, oftmals bessere Lernerfolge erzielen, als Schüler von Sonder- oder Förderschulen", erläuterte Sastges-Schank.
Der landesweite Ausbau zu einem inklusiven Bildungssystem stelle aber auch besondere Anforderungen an die Lehrenden, daher sei es entscheidend, sie beispielsweise in Fortbildungen optimal auf die veränderte Unterrichtssituation vorzubereiten, sagte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ), der die Vertreter der Landesinstitute in Saarbrücken begrüßte.