Lea Duscha hat Talent und Humor

Saarbrücken · Es war ihre erstes Werk in Saarbrigga Platt – und es brachte ihr einen Überraschungserfolg: Mit ihrem Gedicht „De schwarze Katz“ gewann die 12-jährige Lea Duscha den Saarländischen Mundartpreis 2015.

 Stolze Preisträgerin: Lea Duscha aus Saarbrücken. Foto: Iris Maurer

Stolze Preisträgerin: Lea Duscha aus Saarbrücken. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Das Gedicht hat nur wenige Zeilen, die aber mit Talent und Humor geschrieben wurden - und auf Saarbrigga Platt. Kein Wunder, dass dieses Gedicht den "Saarländischen Mundartpreis 2015" von SR 3 Saarlandwelle, der Stadt Völklingen und des Landkreises St. Wendel gewonnen hat. Es stammt von Lea Duscha, 12-jährige Schülerin der Willi-Graf-Realschule.

"Im September hat mein Deutschlehrer Johannes Klassen uns Schüler gefragt, ob jemand von uns am Saarländischen Mundartpreis 2015 teilnehmen möchte und ein Gedicht schreiben will", erzählt Lea Duscha. "Und da ich gerne schreibe, habe ich mitgemacht", sagt sie. Bereits seit fast zwei Jahren schreibt Lea Duscha Geschichten, außerhalb der Schule. Zuerst hat sie Filme nachgeschrieben, dann sich eigene Geschichten ausgedacht. "Und ich habe auch schon ein oder zwei Gedichte geschrieben", erzählt das Mädchen mit den langen, blonden Haaren.

Ihre Geschichten veröffentlicht Lea Duscha auf einer Seite im Internet, die für Jugendliche ist. Allerdings hat Lea Duscha ihre Geschichten bisher auf Hochdeutsch geschrieben. Für den Saarländischen Mundartpreis 2015 musste sie das Gedicht auf Platt verfassen. "Das war zwar etwas anstrengend, aber ich habe es einfach ausprobiert", sagt Lea, die eigentlich kaum Saarbrigga Platt spricht. Und dann erzählt sie, dass sie auch etwas länger als üblich gebraucht hat. "Ich habe mich mittags hingesetzt, und da ist mir eingefallen, ich könnte was über meine schwarze Katze Muschka schreiben", erzählt Lea, während die Katze auf ihren Beinen sitzt. Ein paar Tage später hat sie das Gedicht fertiggestellt und ihrem Lehrer gegeben, der es beim Saarländischen Mundartpreis eingereicht hat.

Im November erhielt Familie Duscha dann einen Brief mit der Mitteilung, dass Lea einen Preis gewonnen habe, und wurde zur Preisverleihung nach Geislautern eingeladen. "Die Überraschung war groß, dass es dann der erste Preis war", erzählt die Schülerin. "Der Abend war aufregend, wir haben uns alle sehr gefreut", bestätigt auch Diana Duscha, Leas Mutter. Aber sie übt auch leichte Kritik. "Die Veranstaltung war sehr nett. Aber die Kinder haben weder eine Urkunde noch einen Pokal erhalten. Als der Fotograf sagte, Lea solle doch ihre Auszeichnung auch hochhalten, hatte sie gar nichts in der Hand." Keine Urkunde, kein Pokal, aber dafür kann sich Lea Duscha über 500 Euro Preisgeld freuen. Und sie sieht den Erfolg als Ansporn, weiterzuschreiben: "Ich werde auf alle Fälle weitermachen. Und ich will auch nochmal an einem Wettbewerb teilnehmen. Nur, ob ich nochmal auf Mundart schreibe, das weiß ich nicht."

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Das GedichtHier der Wortlaut des Gedichts von Lea Duscha:De schwarze KatzIch ging durch die StroßeOhne e Zweck.Un plötzlich lief e schwarzi KatzMir üwwa de WegUn machte e miesi Fratz.Dad bringt Unglick! Bin ich am Enn?Nein, nit mit mir! Dad losst sich ännern:Do bin ich der hinnerher geschlich, Dad Vieh geschnappt und weiß angestrich.

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