Lattwein ist die neue Anführerin

Saarbrücken · Was für ein Einstand: In ihrem ersten Heimspiel im Trikot des 1. FC Saarbrücken traf die erst 16-jährige Lena Lattwein gleich drei Mal.

 Saarbrückens neue Mittelfeldspielerin Lena Lattwein schiebt den Ball an Frankfurts Torfrau Isabell Bauer vorbei zum 2:0. Lattwein feierte beim 4:0 gegen den FFC Frankfurt II ein Heimdebüt zum Zunge schnalzen und traf gleich drei Mal. Foto: Schlichter

Saarbrückens neue Mittelfeldspielerin Lena Lattwein schiebt den Ball an Frankfurts Torfrau Isabell Bauer vorbei zum 2:0. Lattwein feierte beim 4:0 gegen den FFC Frankfurt II ein Heimdebüt zum Zunge schnalzen und traf gleich drei Mal. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Erstes Heimspiel des Jahres, erster Sieg - und was für ein Heimdebüt von Neuzugang Lena Lattwein. Die 16-Jährige schwang sich am vergangenen Sonntag beim 4:0 (3:0)-Erfolg des 1. FC Saarbrücken im Spiel der 2. Frauen-Bundesliga Süd über den 1. FFC Frankfurt II zur überragenden Akteurin auf, war im Mittelfeld unheimlich präsent und krönte ihre Leistung mit einem Dreierpack.

"Es war ein Topspiel, dazu direkt drei Tore - man kann es sich nicht besser vorstellen", sagte die strahlende Lattwein nach dem verdienten Sieg vor 125 Zuschauern am Saarbrücker Kieselhumes. Die dreifache Torschützin, die zuvor bei den Jungs der JFG Untere Ill in der B-Jugend-Verbandsliga spielte, reichte die Lorbeeren an die Kolleginnen weiter: "Es war das Verdienst der Mannschaft. Wir haben ein richtig tolles Spiel gemacht. Es macht Spaß hier, ich wurde direkt gut aufgenommen."

Und das war von Beginn an zu sehen: Nach nicht einmal drei Minuten zappelte der Ball schon im Kasten von Isabell Bauer im Gästetor. Chiara Klein setzte per Steilpass Tamara Tröster in Szene, deren Rückpass von der rechten Grundlinie Lattwein kompromisslos versenkte - 1:0 (3.), ein perfekter Start. Danach versuchte Frankfurt das Team von FCS-Trainer Taifour Diane früh zu stören, doch der FCS wusste sich spielerisch zu befreien und legte zeitig nach: Erneut behauptete sich Lattwein im Strafraum und traf flach zum 2:0 ins rechte Eck (14.).

Kurz darauf scheiterte Klein an Bauer, ehe auch die Hessinnen nach einem Saarbrücker Missverständnis mal gefährlich wurden (27.). Im Gegenzug fiel dann das 3:0: Klein scheiterte nach einem Bilderbuchkonter zwar erneut an Bauer, ihre folgende Ecke köpfte Angreiferin Marie Steimer aber zum dritten FCS-Treffer ins Netz (29.). Damit war eine Vorentscheidung gefallen, auch wenn der Gast nach der Pause alles versuchte. FCS-Torfrau Christina Ehl verhinderte per Reflex gegen die links durchgelaufene Valentina Limani aus kurzer Distanz das 1:3 (53.). Auf der anderen Seite war es dann erneut Lattwein, die mit einem abgefälschten Schuss das 4:0 erzielte (57.).

Danach hatte der FCS zwei Mal Glück: Erst ging Verteidigerin Anja Ditscheid gegen Frankfurts Alexandra Emmerling im Strafraum ungestüm zu Werke und hätte sich über einen Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen (65.). Wenig später entschied die Unparteiische dann auf Foul - und raubte den Hessinnen dadurch ein Tor, denn Limanis abgefeuerter Schuss senkte sich ins Tor (75.). Den folgenden Freistoß parierte Ehl stark.

Am Ende stand ein souveräner Erfolg zu Buche. "Es war eine sehr gute Teamleistung und ein hochverdienter Sieg, nachdem wir schon in München (1:3 beim FC Bayern II, Anmerkung der Redaktion) ein gutes Spiel gemacht haben", sagte Diane - und lobte auch Lattwein: "Sie ist sehr talentiert und eine Bereicherung. Wir sind froh, dass sie sich für uns entschieden hat." Mit dem fünften Sieg und nun 17 Punkten verbesserte sich der FCS auf Rang acht und hat nun erst einmal drei Wochen Pause bis zum nächsten Spiel beim 1. FC Köln. Bis dahin dürfte Kapitän Lena Ripperger, die vorsichtshalber zur Pause in der Kabine blieb, ihre Knieprobleme überwunden haben.

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