Land sieht kaum Chancen, gesamte Prostitution zu besteuern

Saarbrücken · . Die Landesregierung sieht bisher keine Möglichkeiten, um bei frei schaffenden Prostituierten Steuern einzutreiben.

"Es liegen keine Zahlen vor, die Dunkelziffer ist hoch", sagte Sozialausschussvorsitzender Hermann Scharf (CDU) der SZ. Die CDU/SPD-Mehrheitsfraktion im Landtag hatte die Landesregierung aufgefordert, über die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Huren und die Umsetzung der Steuerpflicht zu berichten. Es gebe zwar 50 Bordelle im Saarland, so Scharf. Doch die Prostituierten arbeiteten nicht im Angestelltenverhältnis. Zudem seien auch die Privatwohnungen, in denen käuflicher Sex angeboten wird oder der Straßenstrich schwer zu kontrollieren. Auch über die Höhe der gezahlten Steuern habe die Landesregierung keine Angaben gemacht. Dagegen hat die Landesregierung exakte Zahlen über männliche Prostituierte vorgelegt. "150 Männer gehen der Prostitution nach, 70 Prozent davon haben Migrationshintergrund, stammen meist aus Rumänien, Bulgarien und Lateinamerika", berichtete Scharf. Der Kontakt wird meist im Internet angebahnt. Trotz dürftiger Fakten will Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) auf Landes- und Bundesebene Druck machen, um das Rotlicht-Problem in den Griff zu bekommen. "Im ersten Halbjahr sollen gesetzliche Verschärfungen durchgesetzt werden", so Scharf.

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