Kunstwerk statt wilde Graffiti

Saarbrücken · Ein Städtebauförderprogramm macht's möglich: Neben der Verwaltung leisten auch die Eigentümer an der Berliner Promenade ihren Beitrag und sanieren die Häuserfassaden. Für einen Graffitischutz gibt's ebenfalls Zuschüsse.

 Seit Jahren sind die Schmierereien auf Fassaden und Garagen an der Berliner Promenade ein Ärgernis. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Seit Jahren sind die Schmierereien auf Fassaden und Garagen an der Berliner Promenade ein Ärgernis. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Die Schmierereien an den Garagen und Fassaden auf der unteren Berliner Promenade sollen verschwinden. Stattdessen wird dort ein Kunstwerk in Form einer riesigen Welle entstehen. Das hat Stadtpressesprecher Thomas Blug mitgeteilt. Die Verwaltung stellt dafür 100 000 Euro zur Verfügung. Dieses Geld stammt aus dem Topf für die Sanierung der Berliner Promenade, erklärt Blug.

Die Verwaltung hat sich nach seinen Angaben außerdem mit den Hauseigentümern an der Promenade darauf geeinigt, dass diese ihre Fassaden sanieren und streichen lassen, bevor sich die Künstler dort ans Werk machen. Dafür haben sie mit der Stadt "Modernisierungsverträge" abgeschlossen. Die Eigentümer müssen diese Kosten aber nicht komplett übernehmen, sondern können mit einem Zuschuss aus dem Städtebau-Förderprogramm "Stadtumbau West" des Bundes rechnen, der maximal 40 Prozent der Kosten beträgt, teilt Blug mit. Dafür müssten sie einen Antrag bei der Landesregierung stellen, die das Bundesgeld verteile. Wenn das Kunstwerk fertig ist, wird ein Graffitischutz aufgebracht. Für die städtischen Flächen hat der Stadtrat am Dienstag 30 000 Euro zur Verfügung gestellt, die nach Angaben Blugs aus dem Haushaltsjahr 2013 noch übrig sind. Auf den privaten Flächen lassen die Eigentümer den Graffitischutz selbst auftragen, auch dafür gibt es Zuschüsse aus dem Städtebauförderprogramm. Blug: "Wir wollen in diesem Jahr mit dem ersten Abschnitt beginnen, der von der Treppe bis zur Baustelle Rivage reicht." Das Rivage ist ein Bauprojekt der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) auf der Promenade.

"Der Bereich in Richtung Luisenbrücke wird in einem zweiten Abschnitt gestaltet", teilt der Stadtpressesprecher mit. Die technische Umsetzung habe die Verwaltung in den vergangenen Tagen mit Erfolg getestet.

Die jetzt gefundene Lösung beendet eine lange Diskussion im Stadtrat. Die Fraktionen hatten zunächst gefordert, dass dort Rolltore eingebaut werden. Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer schlug aber 2013 vor, die Eigentümer mit ins Boot zu holen und aus Kostengründen auf die Rolltore zu verzichten.

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