Kunst ist kein Fremdkörper im Krankenhaus

St Wendel · Insgesamt 26 Künstler zeigen momentan ihre Werke im St. Wendeler Marienkrankenhaus. Die Kunst im Krankenhaus kommt sowohl bei den Besuchern, als auch den Beschäftigten der Klinik sehr gut an.

 Krankenhausoberin Hildegard Marx (rechts) im Gespräch mit einer ausstellenden Künstlerin. Foto: Mohr

Krankenhausoberin Hildegard Marx (rechts) im Gespräch mit einer ausstellenden Künstlerin. Foto: Mohr

Foto: Mohr

Das Foyer des Marienkrankenhauses war nicht nur mit vielerlei Kunstwerken in Form von Patchworkarbeiten, Gemälden, Fotografien angefüllt, vielmehr staunten die Krankenhausbesucher nicht schlecht über die vielen Gäste, die sich im Eingangsbereich des Hauses drängten. Krankenhausoberin Hildegard Marx zeigte sich überrascht über die große Resonanz.

Insgesamt 26 Künstler stellen noch bis Mitte Juli im Foyer des Marienkrankenhauses und im Glasflur zur Psychiatrie Kunstwerke aus. "Ich bin mir sicher, dass es im Haus noch mehr solch versteckter Talente gibt", so die Oberin. Nach rund einjähriger Vorbereitung auf Initiative der Leitbildgruppe Horizonte konnte die Ausstellung nun verwirklicht werden. "Als klar wurde, was da an Schätzen im Verborgenen ruht, da wusste ich: Diese Initiative ist wichtig und wertvoll. Sie ist deshalb so wertvoll, weil es die Vielfalt der Talente verdeutlicht, die hier auf engstem Raum zusammenkommen", sagt Hildegard Marx. "Ich kenne noch keine bessere Definition für das Wort Kunst als diese: Kunst ist der Mensch", zitierte sie den Maler Vincent van Gogh . In persönlichen Gesprächen mit den Ausstellern kristallisierte sich heraus, dass die Entspannung, die man bei der Ausübung der künstlerischen Tätigkeit erfährt, der Hauptbeweggrund für das kreative Schaffen ist. Die ehemalige medizinische Mitarbeiterin des Hauses, Karin Mansmann, ist nach ihrem Kunststudium in Trier als Schirmherrin für die Ausstellung geradezu prädestiniert, begründete Hildegard Marx die Wahl. Viele der Aussteller sind ihr noch aus ihrer Zeit am Marienkrankenhaus persönlich bekannt. In ihrer Eröffnungsrede betonte Karin Mansmann, dass es gerade für den ungezwungenen Umgang mit Kunst wichtig sei, Ausstellungen in öffentlichen Räumen zu veranstalten. Anders als in einem Museum oder in einer Galerie fällt hier die Schwellenangst weg und man erreicht ein Publikum, dass oftmals nie den Weg an einen anderen Ausstellungsort gefunden hätte. "Der Begriff Heilkunst ist allen bekannt", so Mansmann, "und knüpft schließlich an unsere Überzeugung an, dass Kunst im Krankenhaus kein Fremdkörper und auch keine Dekoration bedeutet, sondern sie ist tragender Bestandteil einer modernen Philosophie und Gesundheitsförderung.

Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos. Die Exponate stehen teilweise zum Verkauf.

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