Kundschaft fliegt sogar aus London ein

Saarbrücken. Seinen Flug hat der treue Kunde schon gebucht. In Kürze landet er auf dem Flughafen Ensheim. Der Leiter des Londoner Shaftesbury Theaters hat keine andere Wahl: Die Friseurmeisterin seines Vertrauens hat London den Rücken gekehrt und schneidet fortan in Saarbrücken, wo sie in der Johannisstraße 14 am 5. Mai ihren Salon "Hauptmeister" eröffnet hat

Saarbrücken. Seinen Flug hat der treue Kunde schon gebucht. In Kürze landet er auf dem Flughafen Ensheim. Der Leiter des Londoner Shaftesbury Theaters hat keine andere Wahl: Die Friseurmeisterin seines Vertrauens hat London den Rücken gekehrt und schneidet fortan in Saarbrücken, wo sie in der Johannisstraße 14 am 5. Mai ihren Salon "Hauptmeister" eröffnet hat. Auch eine andere Stammkundin aus London nehme künftig für den Friseurbesuch den Ausflug nach Saarbrücken in Kauf, erzählt Jennifer Schmidt, die an diesem Sonntag 28 Jahre alt wird.

Im Februar kehrte sie nach einem zweijährigen Aufenthalt in der britischen Hauptstadt ins Saarland zurück - "der Liebe wegen", wie die zierliche Frau mit dem frechen Pagenschnitt verrät. Ihre berufliche Entwicklung ließ die Friseurmeisterin dabei jedoch nicht aus dem Auge: "In London habe ich bei Aveda, in einem der besten Salons im Westend, gearbeitet." Das Konzept gefiel ihr so gut, dass sie beschloss, es für einen eigenen Salon in Saarbrücken zu übernehmen. "Ich arbeite ebenfalls mit den Bio-Produkten von Aveda", sagt Jennifer Schmidt. "Die Tönungen sind zu 99 Prozent pflanzlich, die Färbungen zu 97 Prozent." Besonders ist auch die Art der Kundenbetreuung, die Schmidt in London kennen und schätzen lernte: Wer zum Haareschneiden kommt, kann sich bei einer Schulter- und Nackenmassage entspannen, auch Handmassagen gehören - wie in London - bei "Hauptmeister" in Saarbrücken dazu. Sich ausgerechnet in der Wirtschaftskrise selbstständig zu machen, findet Jennifer Schmidt gar nicht so abwegig: "Es gibt günstige Kredite für Existenzgründer. Außerdem stehen zurzeit so viele Ladenlokale leer, dass man eine große Auswahl hat." Und an "Alleinstellungsmerkmalen" mangele es ihrem Salon nicht, ist Schmidt überzeugt. Daher ist sie zuversichtlich, trotz der großen Konkurrenz genügend Kunden gewinnen zu können. Eine Alternative zur Selbstständigkeit habe es für sie ohnehin nicht gegeben.rae

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