Kritik an Wegesperrungen

Rimlingen · Einige neue Verkehrsschilder, die die Gemeinde Losheim zu Beginn des Jahres rund um den Ort aufstellte, sorgen für Unmut in Rimlingen: Drei von vier Zuwegungen zu dem Dorf sind nur noch eingeschränkt nutzbar.

 Eines der Verbots-Schilder, die manchen Rimlinger in Harnisch bringen. Foto: Steuer

Eines der Verbots-Schilder, die manchen Rimlinger in Harnisch bringen. Foto: Steuer

Foto: Steuer

Aus Gründen der Verkehrssicherheit hat die Gemeinde Losheim am See die Verbindungswege "Hild" (Rimlingen-Losheim), "Am Hungerberg" (Rimlingen-Hargarten) sowie "Hansenberg/Wahlener Platte" (Rimlingen-Wahlener Platte) für die allgemeine Benutzung gesperrt. Lediglich für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr ist ein Befahren dieser Wege noch gestattet. Das Problem: Auch wenn es lediglich asphaltierte Feldwirtschaftswege und auch sehr schmal ausgebaute Strecken sind, sind sie beliebte Ausweichrouten für viele Bürger in Rimlingen. Denn ansonsten ist der Ort nur noch über eine einzige Straße von Bachem aus erreichbar.

Die teilweise Sperrung der Wege bringt Patrick Steuer, den Vorsitzenden der örtlichen CDU, mächtig auf die Palme: "Rimlinger Bürger, deren Weg zur Arbeit über das Haustadter Tal führt, müssen jetzt pro Jahr 5000 Kilometer mehr fahren." Er empfinde es auch nicht als fair, dass die Ortspolizeibehörde die Sperrungen kurzerhand vollzogen habe, ohne mit den Leuten im Ort in Kontakt zu treten. Zudem könne er als Besitzer eines Grundstückes entlang eines der jetzt gesperrten Wege dieses nur noch mit dem Fahrrad erreichen, kritisiert Steuer, der rechtliche Schritte gegen die Teilsperrung ankündigt. Auch SPD-Ortsvorsteher Bernhard Palm ist nicht froh über die Maßnahme: "Dies ohne vorherige Ankündigung zu machen, war schon unglücklich." Die Verkehrssituation in Rimlingen sei wegen seiner Lage als Sackgassendorf sensibel. "Der Mehrheit der Leute wäre es lieber, wenn man es so belassen hätte, wie es war."

Dafür sieht Bürgermeister Lothar Christ aber keinen Spielraum: "Wir wollen die Bürger nicht ärgern, aber die Straßen sind in einem so schlechten Zustand, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet wäre." Nicht nur die besagten Wege rund um Rimlingen seien gesperrt worden, sondern auch andere ähnliche Ortsverbindungen, etwa der Weg zwischen Rissenthal und Oppen oder der Weg am "Kalkofen" in Bachem. Christ: "Hier müsste in den Zustand der Straßen investiert werden, aber dafür müssten wir Millionen in die Hand nehmen." Der Gemeinde stünden für Straßenausbesserung aber in diesem Jahr nur 250 000 Euro im Haushalt zur Verfügung. Gleichwohl betont Christ: "Ich bin für alle kreativen Vorschläge offen, um normalen Verkehr wieder zu ermöglichen." Aber: "Wenn Gefahr im Verzug ist, muss man handeln. Es nimmt einem niemand die Verantwortung ab, wenn etwas passiert." Einen Kritikpunkt von CDU-Mann Steuer weist der Bürgermeister zurück: Anlieger von Wiesen- oder Waldgrundstücken an den Wegen könnten diese auch weiterhin mit Fahrzeugen jeglicher Art erreichen.

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