Krise kann noch viele Jobs kosten

Regionalverband. Die Arbeitslosenzahl ist im Dezember im Regionalverband verglichen mit dem Vormonat um 64 auf 15 902 gestiegen. Noch deutlich höher war mit 31 111 die Zahl der Arbeitsuchenden (zum Unterschied zwischen Arbeitslosen und Arbeitsuchenden siehe Infokasten). Die Arbeitslosenquote im Regionalverband war mit 9,8 Prozent die höchste der saarländischen Landkreise

Regionalverband. Die Arbeitslosenzahl ist im Dezember im Regionalverband verglichen mit dem Vormonat um 64 auf 15 902 gestiegen. Noch deutlich höher war mit 31 111 die Zahl der Arbeitsuchenden (zum Unterschied zwischen Arbeitslosen und Arbeitsuchenden siehe Infokasten). Die Arbeitslosenquote im Regionalverband war mit 9,8 Prozent die höchste der saarländischen Landkreise. Im November hatte sie ebenfalls 9,8 Prozent und vor einem Jahr noch 9,3 Prozent betragen. Bei den Männern stieg die Arbeitslosenzahl um 39 auf 8831, bei den Frauen um 25 auf 7071. Binnen Jahresfrist ist die Zahl der arbeitslosen Männer somit um 740 oder 9,1 Prozent gestiegen, während die Zahl bei den Frauen um 36 oder 0,5 Prozent wuchs.

Hans-Hartwig Felsch, Chef der Agentur für Arbeit Saarland: "Die Krise hat sich vor allem in Männerdomänen wie der Kraftfahrzeugindustrie und ihren Zulieferern, dem Maschinenbau sowie der Metallverarbeitung bemerkbar gemacht. Kommt es 2010 zu Entlassungen statt Kurzarbeit in der Industrie, trifft das vor allem Männer. Im Gesundheitswesen und der Altenpflege mit ihrem hohen Frauenanteil rechnen wir dagegen mit einem weiteren Wachstum."

679 Menschen begannen im Dezember Qualifizierungs- und Förderprojekte. Während der Teilnahme tauchen sie nicht in der Arbeitslosenstatistik auf. 3924 der 15 902 Arbeitslosen im Regionalverband waren Kunden der Agentur für Arbeit, das sind 1,1 Prozent weniger als im Vormonat und 4,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 11 978 - unter anderem Langzeitarbeitslose - bezogen Leistungen der Arge Saarbrücken (plus 0,9 Prozent gegenüber November, plus 5,4 Prozent gegenüber Dezember 2008).

Die Nachfrage nach Arbeitskräften sank im Vergleich zum November wieder. Arbeitgeber meldeten 511 neue zu besetzende Stellen. Am Monatsende waren noch 1431 Stellen zu haben. Angebote gab es insbesondere für Restaurantfachleute und Kellner, Erzieher, Altenpfleger, Lehrer, Zentralheizungs- und Lüftungsinstallateure, Elektroinstallateure, Kfz-Instandsetzer und Werkschutzleute. Außerdem waren Stellen für Bürofachkräfte, Verkaufsförderer und Außendienstmitarbeiter in nennenswertem Umfang vorhanden. ole

Stichwort

Arbeitslose und Arbeitsuchende sind zwei Begriffe, die in der Sprache der Bundesagentur für Arbeit (früher Arbeitsamt) eine genau definierte Bedeutung haben - und diese amtliche Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger unter beiden Begriffen verstehen.

Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur jene Menschen, die keinen Job haben, sich bei der Agentur offiziell als "Arbeit suchend" gemeldet haben und die der Agentur permanent nachweisen, dass sie beständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche absolvieren.

Als Arbeitsuchende bezeichnet die Agentur mehrere Gruppen: erstens die Gruppe der oben definierten Arbeitslosen; zweitens Leute, die noch einen Job haben, die aber schon entlassen sind und nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber gleichzeitig nach einer Anstellung suchen; viertens Leute, die Grundsicherungs-Geld bekommen und von der dafür zuständigen Stelle als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft werden.

Wenn also die Agentur für Arbeit von Arbeitslosen spricht, dann meint sie immer ausschließlich Menschen, die gemäß Agenturvorschrift nachweislich und konsequent Arbeit suchen, weil sie sonst nämlich kein Geld von der Agentur bekommen. fitz

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