Krankenkasse warnt vor übereiliger ADHS-Diagnose

Saarbrücken · . "Nicht jedes unaufmerksame, zappelige Kind hat eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)", warnt die AOK Gesundheitskasse Rheinland-Pfalz/Saarland. "Die Symptome können auch nur eine entwicklungsbedingte Phase sein oder auf eine Unter- beziehungsweise Überforderung hinweisen." Blieben diese jedoch länger als sechs Monate, müsse abgeklärt werden, was wirklich dahinter steckt.

Wird die Diagnose ADHS gestellt, gibt es viele Wege, damit umzugehen. Zu einer medikamentösen Behandlung rieten Fachleute erst dann, wenn die beratenden und verhaltenstherapeutischen Maßnahmen nicht greifen. Derartige Maßnahmen seien beispielsweise klare Regeln und Konsequenzen sowie viel Bestätigung, um das Handeln selbst besser kontrollieren zu können. Bei einer medikamentösen Behandlung mit dem meist verwendeten Wirkstoff Methylphenidat rät die AOK zu beachten, dass Nebenwirkungen wie Schlafstörungen oder Appetitverlust auftreten können. Zusätzlich soll mindestens einmal jährlich ein Auslass-Versuch unternommen werden, um zu testen, ob das Kind auch ohne das Medikament zurecht kommt.

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