Kräftige Farben, ganz legal

Saarbrücken · Als Smash 137 sprayte er in Basel auf öffentliche Wände und bekam Ärger. Heute ist Adrian Falkner ein anerkannter, international gefragter Künstler. Neue Arbeiten sind in der Galerie Neuheisel zu sehen. Vernissage ist heute Abend.

 Der Schweizer Künstler Adrian Falkner kam gestern nach Saarbrücken, um seine Ausstellung vorzubereiten. Foto: Iris Maurer

Der Schweizer Künstler Adrian Falkner kam gestern nach Saarbrücken, um seine Ausstellung vorzubereiten. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Es ist in diesem Jahr bereits die dritte Ausstellung der Galerie Neuheisel, in der ein Künstler mit Wurzeln in der Urban Art vorgestellt wird. Diesmal ist es der aus Basel stammende Adrian Falkner, der ab heute seine großformatigen Leinwände ausstellt. Und die sind wirklich sehenswert - lassen Elemente des Graffiti und gleichzeitig auch der freien Malerei erkennen.

Adrian Falkner hat bereits mit elf Jahren begonnen, Wände im öffentlichen Raum zu gestalten. "Dabei ging es mir anfangs gar nicht um Kunst, sondern eher um den Livestyle, das Lebensgefühl", erklärt der Schweizer Künstler. Allerdings ist das Besprühen von Wänden auch in der Schweiz verboten, und so mehrten sich die Probleme. "Im Jahr 2005 hatte ich ein großes Verfahren in Basel , und da war klar, so geht es nicht mehr weiter", gesteht er heute schmunzelnd.

Adrian Falkner verließ Basel , wo er "nebenbei" auch sein Diplom in Grafikdesign gemacht hatte, und ging nach Heidelberg, New York und Barcelona. Und er verließ auch die Wände im öffentlichen Raum und eroberte nach und nach die Leinwände. "Eigentlich hatte ich das früher nie machen wollen, denn für mich gehören Graffitis auf die Straße, aber gezwungenermaßen habe ich dann Leinwände gesprüht." Anfangs war es für ihn jedoch schwer, von der Kunst zu leben. Als er dann eine große Ausstellung in Paris bekam, kehrte er für deren Vorbereitung zurück nach Basel . "In diese Zeit fiel auch meine Wende in Technik und Stil. Seither sprühe ich nicht nur Graffitis auf Leinwand, sondern meine Malerei wurde malerisch." Eine Wandlung vom Sprüher zum Künstler. "Anfangs dienten mir die Buchstaben als Motiv und Gerüst, sie waren noch vereinzelt zu sehen, heute aber arbeite ich ganz ohne erkennbare Buchstaben". Und genau das kommt beim internationalen Publikum sehr gut an. Denn die Werke des Schweizers haben zwar die sehr bunten Farbwerte, die ausufernden Gesten und die Geschwindigkeit und Dynamik des Graffiti , aber es ist Falkner gelungen, diese Wurzeln mit malerischen Pinselschwüngen zu kombinieren, was zusammen eine ganz eigene, sehr moderne und junge Kunst ergibt.

Vernissage heute, 19 Uhr, in der Galerie Neuheisel, Johannisstraße 3a. Geöffnet bis 21. Januar. Es erscheint ein Katalog.

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