Korruptionsfahnder durchsuchen bei suspendiertem Amtsrat

Saarbrücken · Ein Amtsrat an der Saar-Universität steht im Fokus der Ermittler. Gegen den vom Dienst suspendierten Beamten wird wegen Untreue ermittelt. Jetzt wurden sein Haus und sein früherer Arbeitsplatz durchsucht.

. Fahnder des Dezernates für besondere Ermittlungen und Korruption (BEK) beim Landespolizeipräsidium präsentierten gestern einem 50 Jahre alten Universitätsamtsrat, der in einem kleinen Ort im Kreis Saarlouis wohnt, einen Durchsuchungsbeschluss. Sein Privathaus und sein früherer Arbeitsplatz an der Saar-Universität wurden auf richterliche Anordnung bei der Suche nach Beweismaterial in einem Untreue-Verfahren unter die Lupe genommen. Gleichzeitig traten die Ermittler bei drei weiteren Beschuldigten auf den Plan. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter von Firmen aus der Büromöbelbranche. Insgesamt tauchten die Ermittler am Dienstag an sieben Adressen auf, unter anderem in Merzig, Saarbrücken , Dillingen und Völklingen.

Christoph Rebmann, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken , bestätigte am Dienstag auf Anfrage entsprechende Informationen unserer Zeitung. Der Uni-Amtsrat ist - wie bereits berichtet - seit Monaten vom Dienst suspendiert. Er hat Hausverbot, musste alle Schlüssel und Ausweise zu den Einrichtungen der Hochschule abgeben.

Gegen ihn wird wegen Untreue-Verdacht ermittelt. Die Staatskanzlei (Wissenschaftsministerium) hatte nach ersten Hinweisen des Unipräsidenten auf mögliche Ungereimtheiten die Kriminalpolizei eingeschaltet. Hintergrund sind, so heißt es, Unregelmäßigkeiten bei Ausschreibungen für die Lieferung von Büromöbeln in den Jahren 2009, 2011 und 2014. Bei der Erstellung der Angebote soll es möglicherweise zu Manipulationen gekommen sein.

Gegen den Beamten wird zudem ermittelt, weil er im größeren Stil private Pakete und Sendungen auf Kosten der Universität verschickt haben soll.

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