Kooperationsjahr für Vorschulkinder wird ausgeweitet

Saarbrücken · 43 neue Grundschulen werden in das Kooperationsjahr „Kindergarten – Grundschule“ aufgenommen. Bis 2017 soll das Projekt auf alle Grundschulen und Kitas im Saarland ausgeweitet werden. Die Grünen sehen einen Qualitätsverlust.

Nicht allen Kindern fällt der Übergang vom Kindergarten in die Schule leicht. Im Kooperationsjahr werden Kinder im letzten Kindergartenjahr seit dem Schuljahr 2010/11 von Erziehern und Lehrern auf die Grundschule vorbereitet. Ihrem Ziel, bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 das Projekt flächendeckend an allen 162 Grundschulen anzubieten, kommt die Regierung im nächsten Schuljahr ein Stück näher. 43 Grundschulen werden dann zu den bisherigen 82 in das Projekt aufgenommen. Bei den Kitas steigt die Zahl von 215 um 120 auf 335 Einrichtungen. "Damit werden jeweils rund 75 Prozent der saarländischen Grundschulen und Kindertagesstätten am Kooperationsjahr 2014/2015 teilnehmen", sagte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD).

Das Ministerium stellt jeder Kooperationsgruppe zwei Lehrer-Wochenstunden zur Verfügung. Die Kitas erhalten zusätzlich pro Gruppe Mittel für die Finanzierung der zwei Erzieher-Wochenstunden.

"Damit haben wir dem Wunsch der Träger entsprochen und die erforderliche Augenhöhe zwischen Schulen und Kindergärten hergestellt", sagte Commerçon.

Denn die Kita-Träger - oft sind das die Kommunen - hatten sich darüber beschwert, für die Erzieher-Stunden nur einen Zuschuss des Landes bekommen zu haben, der ihre Kosten nicht decke. Im Projekt sehen sie eine Leistung, die das Land zu schultern hat. Vor zwei Jahren stand das Projekt vor dem Aus.

Der Grünen-Fraktionsvize Klaus Kessler begrüßte die Ausweitung, warnte jedoch vor einem "Kooperationsjahr light", da nur noch zwei statt bisher bis zu vier Lehrer-Wochenstunden vorgesehen seien. Der pädagogische Wert des Projekts sei dadurch zweifelhaft. "Damit spart Bildungsminister Commerçon an der falschen Stelle und verkauft es auch noch als Fortschritt", so Kessler. Commerçon hingegen wirft Ex-Bildungsminister Kessler vor, keine finanzielle Vorsorge für die Ausweitung des Projekts getroffen zu haben: "Unter den von Herrn Kessler damals geltenden Bedingungen wäre das Kooperationsjahr eine auf wenige Standorte begrenzte Insellösung geblieben und das Vorhaben der flächendeckenden Ausweitung an die Wand gefahren."

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