Kombibad nur noch für Schulen und Vereine?

Altenkessel. Die Schließung des Kombibads in Altenkessel scheint vom Tisch zu sein. "Aktuell loten wir mit den Vereinen aus, ob man das Bad in Altenkessel an zwei bis drei Tagen pro Woche rein für den Trainingsbetrieb der Vereine und das Schulschwimmen nutzen kann", erklärt Robert Mertes von der Stadtpressestelle

Altenkessel. Die Schließung des Kombibads in Altenkessel scheint vom Tisch zu sein. "Aktuell loten wir mit den Vereinen aus, ob man das Bad in Altenkessel an zwei bis drei Tagen pro Woche rein für den Trainingsbetrieb der Vereine und das Schulschwimmen nutzen kann", erklärt Robert Mertes von der Stadtpressestelle. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) habe außerdem mit dem Kollegen Klaus Lorig (CDU) in Völklingen Kontakt aufgenommen, um "Kooperationsmöglichkeiten" bei den Schwimmbädern zu besprechen. Ein Gespräch auf Fachebene habe bereits stattgefunden. Wie die Zusammenarbeit aussehen soll, konnte Mertes noch nicht sagen. Das Kombibad nur noch an einigen Tagen zu öffnen, sei eine Möglichkeit. Entschieden sei noch nichts.Für Edmund Minas, 2. Landesvorsitzender des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes Saarland, und Chef der Behinderten-Sportgruppe Gersweiler-Ottenhausen, ist das Kombibad unverzichtbar. Es sei das einzige barrierefreie Bad in Saarbrücken und dürfe nicht geschlossen werden. Minas lobt die Einstiegshilfen und den Kran, der Behinderte in das Wasserbecken hievt. In einem Protestbrief an Charlotte Britz und die Stadtratsfraktionen schreibt er: "Eine Schließung des Alsbachbads würde das Aus für viele unserer Vereine bedeuten." Im Gespräch mit der SZ kritisiert er das Gutachten, das die Barrierefreiheit nicht berücksichtige. Die Gutachter der Firma GMF, die das Calypso-Bad betreibt, hatten vorgeschlagen, das Altenkesseler Bad und das Freibad Dudweiler zu schließen. Nach Vorgaben des sogenannten Spargutachtens soll die Stadt Saarbrücken bei den Bädern 800 000 Euro sparen.

Minas weist in dem Brief darauf hin, dass die Stadt in das Bad erst kürzlich 150 000 Euro investiert habe. Mit Hilfe des Konjunkturpakets seien in den vergangenen Jahren sogar 665 000 Euro in das Bad geflossen, zum größten Teil in Maßnahmen zur Energieeinsparung, teilt Mertes mit. Unklar ist, ob die Stadt die Zuschüsse zurückzahlen müsste, wenn das Kombibad doch schließen würde. Mertes meint, Einsparungen würden dann wieder zunichte gemacht. Das könne nicht im Sinne der Landesregierung sein. Ulrike Kleer, Leiterin der Gemeinschaftsschule Rastbachtal mit rund 1100 Schülern, betont: "Wir brauchen das Altenkesseler Bad." Der Schwimmunterricht ist im Lehrplan vorgeschrieben und es sei fraglich, ob ihre Schule Platz in anderen Hallenbädern bekomme, die auch gut belegt seien. Der Bezirksrat West hat gestern in einer Resolution ebenfalls die Schließung des Kombibads abgelehnt.

Meinung

Endlich reden sie miteinander

Von SZ-RedakteurMarkus Saeftel

Endlich hat das Kirchturmdenken ein Ende: Die Städte Saarbrücken und Völklingen wollen Ernst machen mit der Zusammenarbeit bei den Schwimmbädern. Die hohe Verschuldung beider Kommunen zwingt dazu, die Bäder sind ein großer Verlustbringer. Gerade die Diskussion ums Kombibad Altenkessel direkt an der Stadtgrenze darf nicht isoliert betrachtet werden, wenn Völklingen nur einige Kilometer entfernt auch Bäder betreibt. Am Ende könnte diese Zusammenarbeit das Kombibad retten - zumindest für die Vereine und die Schulen. Damit wäre viel erreicht.

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