Kniffliger Einsatz für Rettungskräfte

Neunkirchen · Vier Stunden lang war gestern die Wellesweilerstraße für die schwierigen Bergungsarbeiten gesperrt, nachdem der Anhänger eines Heizöl-Lasters umgekippt war. 7000 Liter Öl mussten abgepumpt werden.

Eigentlich sind solche Liefertouren mit Heizöl für Fahrer Frank Tock (52) mit dem Gefahrgutlaster Routine. Doch gestern Morgen war es anders: Beim Abbiegen von der Zufahrt zu einem Baustoffhändler in der Nebenstraße der Wellesweilerstraße in die Hauptachse der Straße, kippte der Anhänger plötzlich zur Seite und legte sich gegen die dort stehende Straßenlaterne. "Ich bin diese Strecke schon unzählige Male gefahren und kann mir nicht erklären, wie es zu dem Unfall kommen konnte", so Fahrer Tock.

Um einen Umweltschaden zu vermeiden und um die Schadenstelle zu sichern, alarmierte der umsichtige Unglücksfahrer die Polizei und die Feuerwehr. Im Tank des Anhängers befanden sich noch etwa 7000 Liter Heizöl. Zunächst kein Grund zur Panik, der Tank wurde nicht beschädigt, Gefahrstoff lief nicht aus. Trotzdem musste die Feuerwehr mit einem Großaufgebot das Fahrzeug sichern und beim Abpumpen des Öls helfen.

Die ersten Einsatzkräfte der Neunkircher Wehr sicherten zunächst die Kanaleinläufe mit Abdichtkissen ab. Weiterhin sorgten sie dafür, dass der Brandschutz an der Unfallstelle sichergestellt wurde und sperrten die Schadensstelle weiträumig ab.

Für die weiteren Maßnahmen mussten nun die Spezialisten des ABC-Zug des Landkreises Neunkirchen nachgefordert werden.

Die Helfer dieser Einheit errichteten eine mit Wasser gefüllte Ölsperrwand rund um den Lkw. Inzwischen sicherten weitere Helfer den Laster mit Abschleppseilen und Holzscheiten gegen ein eventuelles Umstürzen. Erst dann konnte das Heizöl über die Domdeckel in einen weiteren Tanklaster umgepumpt werden. Abschließend wurde das Gespann mit Hilfe zweier LKW-Abschlepper wieder aufgerichtet.

Feuerwehr Pressesprecher Christopher Benkert zu den umfangreichen Maßnahmen: "Es bestand jederzeit die Gefahr, dass der Anhänger während der Bergungsmaßnahmen umkippt und Heizöl in die Umwelt gelangen könnte, deshalb musste das Öl auch umgepumpt werden". Erstaunlicherweise, konnte der Tanklaster nebst Anhänger nach der Bergung seine Fahrt selbstständig bis in die nächste Werkstatt fortsetzen.

Verletzt wurde bei dem Unfall niemand, die Wellesweilerstraße blieb allerdings während der gesamten Bergungsarbeiten ab dem Rombachkreisel bis zur Einmündung Fernstraße für den Verkehr gesperrt. Der Einsatz dauerte etwa vier Stunden.

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Auf einen BlickBei dem Tankwagenunfall waren folgende Kräfte der Feuerwehr und der Polizei Neunkirchen im Einsatz: Feuerwehr Neunkirchen mit dem Löschbezirk Innenstadt (16 Kräfte mit fünf Fahrzeugen). Der ABC-Zug des Landkreises Neunkirchen mit 31 Kräften und acht Fahrzeugen. Bei diesem Unfall kamen Teileinheiten des ABC-Zug zum Einsatz. Dies waren Einheiten aus den Löschbezirken Schiffweiler, Heiligenwald, Landsweiler-Reden, Elversberg und den Fachberatern aus Eppelborn und Elversberg. Die Werkfeuerwehr Saarstahl unterstützte mit Abstützmaterial. Ebenfalls vor Ort in der Einsatzleitung: Kreisbrandinspekteur Werner Thom und Kreisbrandmeister Michael Sieslack. Die Polizei Neunkirchen war mit zwei Kommandos vor Ort. ard

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