Klotzen für die alte Brücke

Kreis Neunkirchen · Gut drei Monate ist es her, dass die Bauarbeiten an der Talbrücke Großenbruch begonnen haben. Die zweiteilige Autobahnbrücke wird aufwändig saniert. Vor Ort hat sich in den letzten Wochen schon einiges getan.

 Das Gelände unter der Autobahnbrücke hat sich stark verändert. Im Vordergrund sind die Vorbereitungen für das neue Regenrückhaltebecken zu sehen. Foto: Thomas Seeber

Das Gelände unter der Autobahnbrücke hat sich stark verändert. Im Vordergrund sind die Vorbereitungen für das neue Regenrückhaltebecken zu sehen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Es staubt, es ist nicht ganz leise und überall sind Baumaterialien und schweres Gerät zu sehen - die Großbaustelle an der Autobahnbrücke Großenbruch läuft. Das Bauwerk überspannt die Grubenstraße zwischen Heinitz und Spiesen-Elversberg; seit Montag ist die Streckenführung auf der Brücke geändert, wird der Verkehr Richtung Saarlouis über den südlichen Teil umgeleitet.

Bei einer Ortsbegehung wird das Ausmaß der zahlreichen Arbeiten deutlich. Thorsten Oehrig ist Bauüberwacher des zuständigen Landesbetriebs für Straßenbau (LfS). Vor einem eingerüsteten Pfeiler erzählt er, was gerade bei der Sanierung der Betonoberfläche (mehrere tausend Quadratmeter insgesamt) passiert. "Wir bessern tiefe Schadstellen aus und bringen ungefähr zehn Millimeter neuen Spritzbeton auf, damit die Stahlarmierung genügend abgedeckt ist." Es folgen ein Durchgang mit Feinspachtel und der obligatorische Schutzanstrich. Die Brückenlager zwischen Pfeilern und Brücke werden sandgestrahlt und mit einem Korrosionsschutz behandelt.

Auf der anderen Seite der Grubenstraße gab es bereits umfangreiche Erdarbeiten. Laut Bauwart Patrick Bläs (LfS) wurden zwei Betonrohre (1,20 und 1,60 Meter Durchmesser) des EVS um rund 65 Meter verlängert. Außerdem wurde die Grube eines neuen Regenrückhaltebeckens (rund 100 Kubikmeter Fassungsvermögen) für die Entwässerung der Brücke ausgehoben und gesichert.

Die Arbeiter haben das Gelände unter der Brücke gerodet, eingeebnet und neu strukturiert. "Wir haben eine Baustraße angelegt, die bestehen bleiben soll", so Oehrig. Das ermögliche der Brückenprüfgruppe des LfS später einfachere Inspektionen. Insgesamt wurden in diesem Bereich knapp 4000 Tonnen Schotter verbaut.

Am äußeren Rand der Brücke, der sogenannten Kappe, sind gerade Arbeiter in einem Korb hängend dabei, Löcher für eine Gerüstkonstruktion zu bohren. "Dabei müssen sie aufpassen, dass sie keinen Armierungsstahl verletzen", so Oehrig. Ein spezielles Ortungsgerät hilft dabei. Wenn das Gerüst hängt, wird die Betonkappe abgebrochen und der Asphalt abgefräst. Es folgt die Behandlung des Konstruktionsbetons. Anschließend gibt es einen neuen Belag und die Kappen werden eingeschalt und neu betoniert. Sie sollen ein neues Plankensystem und Geländer tragen. "Außerdem wird die Fahrbahn um 30 Zentimeter verbreitert", erzählt Oehrig. Nur so könne man im nächsten Jahr den Verkehr zweispurig in beide Richtungen über den sanierten Brückenteil leiten, um sich dem zweiten Bauwerk annehmen zu können.

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Auf einen BlickDie Talbrücke Großenbruch wurde von 1970 bis 1972 errichtet. Der sechsfeldrige Überbau ist 15,5 Meter breit und aus Spannbeton - längs und quer vorgespannter Hohlkastenquerschnitt. Die Gesamtlänge beträgt 218,5 Meter mit Einzelstützweiten von 28,5 Metern und fünf mal 38 Metern. Die tägliche Verkehrsbelastung liegt bei rund 47 000 Fahrzeugen. Länge der Baustelle: 800 Meter. Gesamtkosten für die Sanierung: etwa fünf Millionen Euro. spe

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