Kirmesatmosphäre zum Sehen, Hören und Riechen

Eppelborn · „Wem ist die Kerb?“ – so könnte bereits am Freitagabend, einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der traditionellen Eppelborner Pfingstkirmes, der altbekannte Schlachtruf aus der Levobank gelautet haben. Denn schon vor der Glastür breitete sich der überaus verführerische Duft von gebrannten Mandeln und Popcorn aus.

 Zur Eröffnung der Ausstellung in der Levobank war die Freude bei den Verantwortlichen in Eppelborn, aber auch bei den Schaustellerfamilien, groß. Foto: cim

Zur Eröffnung der Ausstellung in der Levobank war die Freude bei den Verantwortlichen in Eppelborn, aber auch bei den Schaustellerfamilien, groß. Foto: cim

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"Überraschung geglückt", freute sich Kirmesvater und Ortsvorsteher Berthold Schmitt, der in diesem Jahr die Gäste der Ausstellungseröffnung mit Kirmesatmosphäre zum Sehen, Hören und Riechen empfing. Willi Hauck hatte seine Röstmaschine aufgebaut und seine Zuckerwatte versüßte nicht nur Bernhard Schattner von der Levobank den Abend. Neben der Kirmes in Eppelborn , die auf eine mehr als 600-jährige Tradition zurückblicken kann, hat auch die begleitende historische Ausstellung des Förderkreises Heimatkunde und Denkmalpflege eine lange Tradition. Das Thema, Eppelborner Pfingstkirmes - einst und heute, hatte der Verein schon einmal 1997 bei der ersten Ausstellung in Bildern aufgearbeitet, die Weiterführung des Themas ist gelungen. Auf insgesamt 20 Stellwänden erzählen Bilder von Fahrgeschäften, Buden, aber auch von Kirmesbesuchern von einst und heute. Erinnerungen werden wach, mancher Betrachter kann sich noch an die "Raupe" aus dem Jahr 1957oder gar die "Raketenbahn", die 1943 in Eppelborn stand, erinnern. Ein Blick in die Ausstellung, die noch bis Anfang Juli in den Räumen der Levobank in Eppelborn zu sehen ist, zeigt aber auch, dass die größte Dorfkirmes im Saarland schon immer große Attraktionen angezogen hat. Beeindruckend sind hier die Bilder aus dem Jahr 1975 , als das 28 Meter hohe Riesenrad der Familie Sonnier seine Runden drehte. "Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, hatte das Fahrgeschäft doch gerade, als ich mit meiner Frau ganz oben in der Gondel war, ein technisches Problem und wir saßen eine geraume Zeit, zugegeben mit bester Aussicht, fest", erinnert sich Berthold Schmitt. Er hat in diesem Jahr erstmals die Laudatio zur Ausstellung aus den Händen von Reinhold Bost übernommen, kommt beim Erzählen schnell ins Schwärmen, sein Name "Kirmesvater" kommt nicht von ungefähr.

Für ihn ist die Pfingstkirmes mit all ihren Facetten Höhepunkt im Jahr. "Meine Frau sagt immer, jetzt ist nicht mal Weihnachten und du hast wieder nur die Kirmes im Sinn", erzählt er. Eine Ausstellung mit einer solchen Vielzahl an interessanten Aufnahmen, die stellt man nicht in ein paar Wochen zusammen, seit November tagen die Verantwortlichen des Förderkreises. Herausgekommen ist ein sehenswertes Kaleidoskop aus gut 80 Jahren Kirmestreiben in Eppelborn .

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