Kirchenmann stieg aufs Rad um

Saarbrücken · Fitness allein lockt Helmut Paulus nicht auf den Fahrradsattel. Für den evangelischen Christen ist die umweltfreundliche Fortbewegung ein kleiner Beitrag, den er zum Erhalt der Schöpfung leisten möchte. Ins Auto steigt der 61-Jährige seit fünf Jahren nur ausnahmsweise.

 Helmut Paulus erreicht seinen Arbeitsplatz in der Reppersbergstraße Tag für Tag umweltfreundlich mit dem Fahrrad.

Helmut Paulus erreicht seinen Arbeitsplatz in der Reppersbergstraße Tag für Tag umweltfreundlich mit dem Fahrrad.

Foto: Lehmann

Ob bei Sonne, Regen oder Schnee : Helmut Paulus radelt jeden Tag quer durch Saarbrücken zur Arbeit. Und das mittlerweile seit fünf Jahren. Der Pressesprecher des Diakonischen Werkes wohnt am Homburg und muss jeden Tag auf die andere Saarseite in die Talstraße. "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung", sagt Paulus und lacht. "In den Wintermonaten muss man bei Schnee und Eis natürlich aufpassen, aber generell sind die Straßen gut präpariert", sagt der 61-Jährige.

Weite Strecken mit der Bahn

Er schaffte vor fünf Jahren sein Auto ab und fährt seither zu allen Terminen mit dem Fahrrad. Überall im Saarland. "Bei weiteren Strecken, wie nach Neunkirchen, Merzig oder Saarlouis, fahre ich mit dem Zug und mit dem Fahrrad. Das klappt wunderbar. Der Nahverkehr im Saarland ist besser, als man denkt, und einen Zeitverlust hat man im Vergleich zum Auto auch kaum", sagt Paulus.

Das alljährliche Autofasten der evangelischen und katholischen Kirche in der Fastenzeit war der Anlass für den 61-Jährigen, seine Mobilität komplett auf das Fahrrad zu verlagern. "Kirche muss für mich auch glaubwürdig sein. Ich fahre mit dem Fahrrad aus Überzeugung und möchte Vorbild sein. Natürlich macht es mir auch großen Spaß", sagt Paulus.

Besondere Erlebnisse hatte der Diakonie-Sprecher während seiner Fahrradfahrten noch nicht. Vielmehr ist er selber für seine Gesprächspartner interessant. "Man kommt gerade bei den Zugfahrten mit vielen Leuten ins Gespräch. Dann erzähle ich meine Geschichte, warum und weshalb ich das mache. Wenn ich dabei Menschen überzeugen kann, hier und da mal auf das Auto zu verzichten, bin ich glücklich."

Superintendent zieht mit

Den Superintendenten Christian Weyer konnte Paulus schon ein Stück weit überzeugen. "Christian Weyer nimmt bei weiteren Reisen mittlerweile den Zug und nicht mehr das Auto ", sagt Paulus, der jedoch zugibt, ab und an das Auto seiner Frau dennoch zu benutzen. "Wenn wir einkaufen fahren oder ich auf einen Termin muss, bei dem ich schick angezogen bin, dann ist es schon besser, das Auto zu benutzen. Generell werde ich aber immer beim Fahrrad bleiben."

Von den Städten und Gemeinden im Saarland erhofft sich Helmut Paulus noch mehr Engagement und Initiativen für Fahrradfahrer.

Und einen großen Wunsch hat der passionierte Fahrradfahrer auch. "Es müsste eine App fürs Handy geben, die einem sofort zeigt, wie man mit dem Zug und mit dem Rad am schnellsten an sein Ziel gelangt. Das wäre eine super Sache."

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