Kinderpfleger erzählte von Kontakt zu Elfjährigem

Saarbrücken/Merzig · . Der 31 Jahre alte Kinderpfleger, der wegen sexuellen Missbrauchs eines Elfjährigen in Untersuchungshaft sitzt, soll – so Informationen unserer Zeitung – angeblich aus dem Gefängnis heraus juristisch gegen seinen fristlosen Rauswurf durch die Arbeiterwohlfahrt vorgehen.

Er war für die Awo halbtags in der Nachmittagsbetreuung an der Merziger Kreuzbergschule tätig. Der gelernte Einzelhandelskaufmann hatte eine Ausbildung zum staatlich geprüften Kinderpfleger absolviert und mehrere Praktika absolviert. Sein polizeiliches Führungszeugnis, das er nach SZ-Informationen bei der Einstellung vor sechs Jahren vorlegen musste, war offenbar einwandfrei. Er soll über gute Referenzen verfügt haben.

Die Kriminalpolizei kam über ein Ermittlungsverfahren in Nordrhein-Westfalen auf seine Spur. Die Fahnder werteten ein so genanntes Chatforum auf einer Internetplattform für Pädophile wegen Hinweisen auf kinderpornografisches Material aus. Dabei wurde, so die Staatsanwaltschaft, die protokollierte Unterhaltung des 31-Jährigen mit einem anderen Nutzer ausgewertet. Ihm berichtete der Kinderpfleger offenbar im Internet über seine Kontakte zu dem Elfjährigen. Die Kripo konnte diese Daten auswerten, den Saarländer identifizieren und seine Wohnung durchsuchen. Auch das Kind, dessen Vorname wohl in dem Chat genannt wurde, wurde gefunden. Der Junge bestätigte die Missbrauchs-Vorfälle. Wegen Wiederholungsgefahr ist der Kinderpfleger seit Mai in Haft.

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