Kindergarten Dirmingen kommt nicht voran

Eppelborn · Die Übernahme der Trägerschaft und des Personals der evangelischen Kindertagesstätte Dirmingen durch die Gemeinde wurde am Donnerstagabend vom Eppelborner Gemeinderat einstimmig abgesegnet.

. Die Bemühungen in der Gemeinde Eppelborn um eine rasche Verbesserung der Kindergartensituation im Ortsteil Dirmingen scheinen unter keinem guten Stern zu stehen. Nachdem der Gemeinderat im Juni 2013 beschlossen hatte, am Standort Rotenberg zu sanieren und damit dort evangelische und katholische Kinderbetreuung unter Trägerschaft der Gemeinde, ergänzt durch zehn Krippenplätze, zusammenzuführen, ist die Sache nicht wirklich vorangekommen. Das wurde in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend unter Leitung von Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset deutlich. Zwar wurde einstimmig die Übernahme der Trägerschaft und des Personals der evangelischen Kindertagesstätte Dirmingen durch die Gemeinde von den Fraktionen angenommen, doch in Sachen Gebäude gab es keinen entscheidenden Schritt nach vorn. Die Verwaltungschefin erläuterte nämlich, dass es Veränderungen bei den Förderrichtlinien für Kindertageseinrichtungen (bislang 30 Prozent) des Landes gebe, deren Einzelheiten aber noch nicht bekannt seien. Auf Rückfrage habe sie erfahren, dass "bis Ostern" bekannt gemacht werden solle, wie die Vorhaben der Kommunen unterstützt würden. Die Gemeinde Eppelborn habe gleich nach dem Gemeinderatsbeschluss für die Sanierung am Rotenberg die entsprechenden Anträge/Unterlagen eingereicht, doch stehe man bis dato ohne Antwort des Landes da. Was dem Personal der evangelischen Kindertagesstätte, das fast vollzählig die Sitzung beobachtete, gar nicht behagte. "Die räumliche Situation ist wirklich schlecht", sagte eine Erzieherin der SZ, "wir sind enttäuscht und fürchten, dass sich so schnell nichts bewegt".

Die CDU/FDP-Kooperation wollte mit ihrem Fraktionsantrag einen Entwurf des Kaufvertrages für den bisherigen Kindergarten Am Rotenberg nebst Architekten-Entwuf als Nachweis, dass die Planung längst eingeleitet sei, nach Saarbrücken senden, um die Sache forcieren. Wie Sprecher Berthold Schmitt sagte, müsse man zeigen, dass "es der Gemeinde ernst sei". Was SPD und Bürgerforum (Sprecher Dieter Schmidt) nicht nur für unnötig, sondern auch für teuer hielten (Karlheinz Müller: "Kein Architekt arbeitet umsonst"). Sie wollten das Gebäudethema lieber auf die März-Sitzung vertagen in der Hoffnung, dass bis dahin Klarheit über die Zuschüsse herrscht. Außerdem brachte Karlheinz Müller den Alternativ-Standort an der Dirminger Grundschule wieder ins Spiel, wo nach SPD-Erkenntnissen mit rund 1,3 Millionen Euro für fast exakt das gleiche Geld neu gebaut werden könnte wie am Rotenberg saniert würde. Um ein der Sache nicht dienendes Zerwürfnis des Gemeinderates zu verhindern, kündigte Birgit Müller-Closset an, beide Varianten in der Verwaltung zu prüfen und entsprechend ans Ministerium weiterzugeben.

Weitere Ratsbeschlüsse: Alle Fraktionen stellten sich hinter den Antrag der SPD, auf der Internet-Präsenz der Gemeinde ein Portal für Gewerbetreibende einzurichten, über das örtlicher Handel und Dienstleister ihre Angebote vermarkten könnten. Weiter soll geprüft werden, ob analog zum Wiesbacher Römer-Taler oder dem Ill-Taler in Illingen eine "Regio-Währung" als Marketinginstrument installiert werden könne.

Eine gemeinsame Resolution richtet sich gegen die Änderungspläne der Bundesregierung beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das der Gemeinde Eppelborn und ihren Anstrengungen auf diesem Sektor schade.

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