Kinder starten Streifzug durchs Grüne

Nohfelden · Konrad Funk kümmert sich als Leiter des Nohfeldener Saarforst-Reviers um den Buchenwald. Dort führt er Kinder durchs Grüne und bringt ihnen die Natur nahe. Es gibt einen Lehrweg, der auch mit Rollstuhl gut zu befahren ist.

 Gebirgsschweißhund Bruno kratzt sich. Fotos: Ames

Gebirgsschweißhund Bruno kratzt sich. Fotos: Ames

 Der diplomierte Forstingenieur Konrad Funk erforscht mit Kindern Spechtlöcher.

Der diplomierte Forstingenieur Konrad Funk erforscht mit Kindern Spechtlöcher.

Wie heißt dieser Baum? Was ist das für eine Pflanze? Wo findet man Wildschweine? Konrad Funk hat auf all diese Fragen eine Antwort. Der diplomierte Forstingenieur arbeitet für Saarforst und leitet das Revier in Nohfelden. Den Buchenwald kennt er wie seine grüne Försterwestentasche. Entlang dieses Mischwaldes führt ein Lehrweg, der auch mit Rollstuhl und Kinderwagen gut zu befahren ist. Dort unternimmt er Touren mit Kindern, um ihnen Flora und Fauna im Forst näher zu bringen.

Heute ist Funk mit der Kinderbetreuung der Saarwald-Klinik im Gehölz unterwegs. Sein treuer Begleiter Bruno weicht ihm höchstens kurzzeitig von der Seite. Er ist ein bayrischer Gebirgsschweißhund. Seine Spürnase diene Funk vor allem der Aufspürung kranker und verletzter Tiere, die etwa von einem Auto angefahren wurden. Bruno beweist bei den jungen Waldbesuchern sein ausgeglichenes Gemüt. "Ihr könnt ihn gerne streicheln, er wird nie beißen", sagt der Forstarbeiter. Bruno lässt derweil die Tätschelei zahlreicher Kinderhände souverän über sich ergehen - die Nase stets in Bodennähe auf Fährtensuche.

Der Troß macht Halt an einer Douglasie. Die Tanne ist in Nordamerika heimisch. Sie wurde vor 100 Jahren im Nohfeldener Forst angepflanzt und ragt stolze 50 Meter in den Himmel. Um sie zu umringen, reihen sich 13 Kinder Hände haltend um den Stamm.

Am Bachlauf ist ein weiterer Haltepunkt erreicht. Wenn sie sich unbeobachtet fühlen, suhlen dort Wildschweine. Funk räumt mit einem gängigen Vorurteil gegen die grunzenden Paarhufer auf: "Wildschweine sind sehr reinlich. Durch das Baden im Schlamm befreien sie sich von Parasiten." An der Waldhütte angekommen, präsentiert Funk den Kindern eine Sammlung von Federn, Geweihen und Tierhufen. Einige der jungen Experten können sie ohne Zögern den richtigen Tieren zuordnen. Funk erklärt das unterschiedliche Federkleid von Vögeln: "Der Uhu hat ein weiches Gefieder, mit dem er nachts lautlos jagen kann. Für einen Falken spielt das keine Rolle, er schießt mit 320 Stundenkilometern auf seine Beute herab." Dabei helfen ihm seine Augen, mit denen er eine Zeitung aus 100 Metern Entfernung lesen könne.

Der Saarforst ist Mitglied des St. Wendeler Bildungsnetzwerks. Um Kindern und Schülern zu zeigen, was unsere Region und Natur zu bieten hat, wurde diese Initiative von der St. Wendeler Kulturlandschaftsinitiative (Kulani) und dem Kulturbildungsinstitut (Kubi) ins Leben gerufen. Für jede Gemeinde im Landkreis wurden Kataloge entwickelt und den Bildungseinrichtungen übergeben. So können Schulen und Kindergärten den Kontakt zu Lernorten in Natur und Landwirtschaft herstellen.

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