„Kinder sind einfach mein Leben“
St Ingbert · 14 Jahre lang hat sich Leo Meiser als Landesbeauftragter für Pädagogische Prävention dafür eingesetzt, Kindern soziale Verantwortung zu lehren. Jetzt geht er in den Ruhestand. Ohne Kinder kann er sich den aber nicht vorstellen.
Leo Meiser seufzt. "Wenn man so lange eine Arbeit gemacht hat, die einem Spaß gemacht hat und bei der man das Gefühl hat, dass man etwas bewegt, ist da natürlich Wehmut dabei." Denn heute heißt es für Meiser Abschied nehmen von seinem Posten als Landesbeauftragter für Pädagogische Prävention. Er wird nach 14 Jahren große Fußstapfen hinterlassen.
Angefangen hatte alles im Jahr 2000. CDU und SPD hatten im Saar-Landtag überraschend einmütig beschlossen, einen Landesbeauftragten einzusetzen. Die Wahl fiel auf den damals 51-jährigen Förderschullehrer Meiser, der sich schon immer leidenschaftlich für die Belange der Kleinsten eingesetzt hatte. "Ich mochte meinen Beruf, aber eigentlich kamen wir Lehrer immer zu spät. Ich wollte früher ansetzen, den Kindern die notwendigen Kompetenzen auf den Weg zu geben." Schlüssel dazu sollte der Sport werden: "Sport kann so vieles. Von der spielerischen Vermittlung von Regeln bis zum Gefühl für Fairness und Respekt." Dass er so gut wie keine Kontakte in die Welt des Saar-Sports hatte, schreckte ihn nicht ab. Er ging "Klinken putzen".
Mit Erfolg. 30 000 Kinder haben über all die Jahre Veranstaltungen der Initiative "Wir im Verein mit Dir" besucht, 3000 sind danach in Sportvereine eingetreten. Später kamen noch ein erlebnispädagogisches Zentrum und das Programm "Musik-Rhythmik-Tanz" hinzu. Weit über 100 000 Kinder haben im Laufe der Zeit mitgemacht. "Wir haben was bewegt", sagt Meiser.
Dabei war es immer die Sache, die ihm am Herzen lag, nicht persönliche Eitelkeiten. So auch als die Landesregierung 2009 das Landesinstitut für präventives Handeln gründete und nicht ihn, sondern den Erziehungswissenschaftler Günter Dörr zu dessen Leiter machte. "Er war ein Glücksgriff, der dem Institut Strahlkraft verleiht", sagt Meiser noch heute: "Die Präventionsarbeit der vergangenen Jahre wird dem Saarland in Zukunft viel Geld sparen."
Er selbst wird ein wenig abschalten. Aber loslassen kann einer wie Meiser ohnehin nicht. Er wird dem Sport verbunden bleiben und seinem Enkel Jakob viel Zeit widmen. "Kinder sind einfach mein Leben."