Kinder schauen Architekten bei der Arbeit zu

Saarbrücken · Im Architekturbüro „FloSundK“ waren rund 20 junge Leute aus dem Thomas-Morus-Kindergarten zu Gast. Sie erfuhren, wie man Häuser baut und bastelten selbst Modelle, die am Ende zusammen zu einer kleinen Stadt wurden.

 Felix (l.), Leander und Erzieherin Stephanie Balzer gehörten zur Besucher-Gruppe aus dem Kindergarten. Foto: Nicole Burkhardt

Felix (l.), Leander und Erzieherin Stephanie Balzer gehörten zur Besucher-Gruppe aus dem Kindergarten. Foto: Nicole Burkhardt

Foto: Nicole Burkhardt

"Wie lange dauert es, ein Haus zu bauen?" Nils aus dem Thomas-Morus-Kindergarten in Saarbrücken weiß es schon ganz genau und meldet sich. "Ein Jahr lang". "Und wie wird es gebaut?", fragt Jens Stahnke, Mitgründer des Saarbrücker Architekturbüros "FloSundK".

Die Kinder haben genaue Vorstellungen: "Mit Löchern", ruft ein Junge. Etwa 20 Kinder sind heute zu Besuch im Architektenbüro, um zu sehen wie ein Architekt arbeitet und sogar selbst ein Haus zu bauen.

Im Thomas-Morus-Kindergarten gibt es sogenannte Bildungsräume, die nach verschiedenen Themenbereichen aufgeteilt sind. "Im Astrid-Lindgren-Raum bringen wir den Kindern beispielsweise das Thema Sprache und Schrift näher", erklärt die Erzieherin Stefanie Balzer.

Der Hundertwasserraum decke das Feld der Architektur und Baukunst ab. Friedensreich Hundertwasser war ein österreichischer Maler und Architekt aus dem 20. Jahrhundert. Außerdem hat er die Gruppe dazu bewogen, ins Architekturbüro "FloSundK" zu gehen. Aus Papier bauen die jungen Architekten nun ihr eigenes Haus und bemalen und bekleben es.

Wie bei den Hundertwasserhäusern hat Stahnke bei der Erstellung der Bastelvorlagen darauf geachtet, rechte Winkel zu vermeiden und runde Formen einzubauen. Auch die bunten Bemalungen der Kinder erinnern entfernt an Gebäude von Hundertwasser. Einige tun sich schwer, andere sind hoch motiviert und konzentriert bei der Arbeit. Zeichnen sich hier schon erste Talente ab? Auf dem Tisch zusammengestellt ergeben die Häuser eine ganze Stadt.

Nicht jeder ist zufrieden mit der Position seines Hauses. "Meins soll in der Mitte stehen!", verlangt einer der jungen Stadtplaner.

Am Schluss sind sich die Kinder aber einig. Stahnke weiß, wie er seine Fragen verständlich formulieren muss. Seine beiden Kinder sind auch in der Kindergartengruppe. "Was darf man bei einem Haus auf keinen Fall vergessen?", fragt er. Die Antworten sind richtig: "Eine Tür." "Ein Fenster." "Strom".

Ein Junge findet es wichtig, Stifte zu haben, wenn man mal etwas malen will. Und was macht ein Architekt eigentlich den ganzen Tag? Jens Stahnkes Erklärung: "Basteln und malen."

Ein toller Beruf. Wenn nun mal nicht mindestens die Hälfte der kleinen Besucher zu Architekten wird.

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