Kicken wie Özil und Co.

Malstatt. Selbst ein kräftiger Regenguss kann Patrick, Manuel, Sergio und Marvin in den Ferien davon abhalten, ihrem Hobby nachzugehen. Sie jagen auf dem Tartanplatz auf dem Malstatter Kirchberggelände dem runden Leder nach. Sie probieren Hackentricks, spezielle Schüsse und wollen den Gegner tunneln. "Starker Regen ist nicht weiter schlimm

Malstatt. Selbst ein kräftiger Regenguss kann Patrick, Manuel, Sergio und Marvin in den Ferien davon abhalten, ihrem Hobby nachzugehen. Sie jagen auf dem Tartanplatz auf dem Malstatter Kirchberggelände dem runden Leder nach. Sie probieren Hackentricks, spezielle Schüsse und wollen den Gegner tunneln. "Starker Regen ist nicht weiter schlimm. Wenn das passiert, dann stellen wir uns ein paar Minuten da hinten an der Schule unter und machen weiter, sobald es wieder besser wird", sagt Patrick im strahlend weißen Trikot von Real Madrid. Klar, dass der Name seines Idols mit goldenen Buchstaben auf dem Rücken steht: "Ronaldo 7".Auf dem Malstatter Bolzplatz, der erst vor einem Jahr eingeweiht wurde, fühlen sie sich richtig wohl. "Vorher war das hier Brasche, jetzt ist das viel besser", meint Manuel. Das neue Spielfeld ist aus Tartan, der Platz staubt weder bei Trockenheit, noch versinken die Kinder bei regnerischem Wetter im roten Schlamm.

Fünf bis sechs Stunden, so berichten die Jungs einhellig, verbringen sie während der Ferien täglich auf diesem Bolzplatz. Der wurde als eines der ersten Vorhaben im Projekt "Grüne Insel Kirchberg" realisiert, weil hier an den Nachmittagen stets lebendiges Treiben garantiert ist. Sollten die jungen Kicker mal eine Pause einlegen, dann spenden viele Bäume rund um den Platz ausreichend Schatten. Fast ausgestorben wirkt dagegen der alt-ehrwürdige Jahnplatz, der nur zwei Minuten Fußweg vom Bolzplatz auf dem Kirchberggelände entfernt liegt. Alteingesessene "Molschder" fühlen noch etwas von der Magie des Platzes. Hier hatte der aus dem Malstatter Turnverein hervorgegangene 1. FC Saarbrücken in seiner Anfangszeit vor gut 100 Jahren einmal gespielt, ehe er über Umwege im wiederum nur einige hundert Meter entfernten Ludwigsparkstadion gelandet ist. Und der heimische Turnverein hat darauf in den Nachkriegsjahren recht erfolgreich Feldhandball gespielt. Beim Bau der Saarbahn wurde der Jahnplatz, der direkt an der Saarbahn-Haltestelle Ludwigsstraße liegt, in den 1990er-Jahren saniert. Neben neuen Toren wurde ein Basketballfeld errichtet. "Gefubbt" werden soll hier noch auf einem Braschenbelag. Der kommt bei den jungen Leuten offenbar weniger gut an als der Tartanbelag des neuen Bolzplatzes.

Dennoch finden sich immer wieder etliche Jungs und gelegentlich auch mal ein paar Mädchen ein, um ein paar Bälle auf die Tore zu schießen. Das an der Malstatter Turnhalle gelegene Tor sieht dabei recht mitgenommen aus. Ob das nun an der Schussgewalt der jungen Talente, an der Zerstörungswut von Vandalen oder an dreisten Metalldieben liegt, ist schwer zu sagen.

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