Kettenreaktion in Püttlingen

Püttlingen · Der Wechsel von Top-Handballerin Aleksandra Jelicic zum HSV Püttlingen hat beim Oberligisten eine Kettenreaktion ausgelöst. Einige namhafte Spielerinnen haben sich dem Verein angeschlossen.

Die Stütze der Mannschaft hat sich verabschiedet. Romina Holz hütete zwei Jahre das Tor des Handball-Oberligisten HSV Püttlingen. Jetzt hat die ehemalige Fußball-Torhüterin des 1. FC Saarbrücken dem Handball wieder den Rücken zugekehrt - Trainer Hans-Werner Müller konnte sie nicht zu einer weiteren Saison überreden. Diesen Verlust konnte der HSV in der Vorbereitung allerdings kompensieren: Vor dem Saisonstart am 7. September beim FSV Mainz 05 II stehen den insgesamt fünf Abgängen sieben Neuzugänge gegenüber.

Céline Müller und Sabrina Chasey gehörten schon lange nicht mehr zum Kader der Püttlinger. Die Französinnen, die vergangene Saison aus Amnéville nach Püttlingen wechselten, bestritten nur wenige Spiele für den HSV. Des Weiteren werden Kathrin Müller und Laura Krämer in die zweite Mannschaft der Köllertalerinnen rücken.

Im Gegenzug gelang es Trainer Müller aber, seine Tochter Karoline zu halten, die eigentlich die Handballschuhe zugunsten ihres Lehrerberufs an den Nagel hängen wollte. "Ich konnte sie überreden, noch eine Saison dranzuhängen und bin froh, dass wir mit Karoline praktisch einen achten Neuzugang gewinnen konnten", sagte Müller.

Der namhafteste Neuzugang in Püttlinger Reihen ist zweifellos Aleksandra Jelicic. Die mehrfache saarländische Handballerin des Jahres wird als Co-Trainerin und Spielerin agieren und betreut zudem die D-Jugendlichen des Vereins. Ihr Wechsel vom Drittliga-Absteiger TuS Neunkirchen zum HSV löste eine wahre Kettenreaktion aus. Gleich vier Spielerinnen schlossen sich der 38-Jährigen an. Die Geschwister Veronika und Karoline Gawron sowie Jacqueline Müller standen schon länger als Neunkircher Neuzugänge fest. Doch mit Miljana Cosic (28) ist eine weitere Spielerin mit viel Erfahrung hinzugekommen.

"Aleksandra Jelicic und ich hatten lange Gespräche mit ihr und sie hat sich glücklicherweise für uns entschieden", sagte Müller. Allerdings hat sich die Serbin in der Vorbereitung schwer verletzt. "Sie hat sich ein Band im linken Fuß gerissen und dazu noch eine schwere Dehnung der anderen Bänder. Ich denke, sie wird uns erst ab Oktober wieder helfen können", erklärte Müller.

Eine Lücke entsteht dank weiterer Neuzugänge aber nicht: Der HSV Püttlingen profitierte davon, dass die TG Konz die Oberliga-Mannschaft abmelden musste und sicherte sich die Dienste der beiden Konzerinnen Jeanne Charlier (27) und Maren Weinandy (24). "Sie studieren und wohnen beide in Saarbrücken und suchten einen Verein in der Umgebung", sagte Müller.

Gerade von Charlier verspricht sich der Trainer im rechten Rückraum viel. Auf der linken Seite wird weiterhin Marion Müller auflaufen. Trotzdem musste sich die Mannschaft auch in der Vorbereitung erst finden. Beim Saarlandliga-Aufsteiger FSG Dirmingen/Schaumberg gab es zunächst nur ein 21:21. Gegen den luxemburgischen Drittligisten Rote Löwen Bascharage setzte es nach einer verschlafenen Halbzeit ein 22:35. "Im Nachhinein war ich froh über dieses Spiel. Wir dürfen uns nicht auf unseren neuen Namen ausruhen, das haben wir gesehen", sagte der Trainer.

Nach dem Auftakt in Mainz bestreitet der HSV Püttlingen sein erstes Heimspiel am Sonntag, 15. September. Im Trimm-Treff ist dann der Vorjahres-Vizemeister HSG Wittlich zu Gast. "In Mainz haben wir vergangene Saison klar verloren. Die Mannschaft ist gefährlich mit ihren U23-Spielerinnen aus der Bundesliga-Mannschaft. Und Wittlich zählt auch diese Saison wieder zu den Favoriten", beschrieb Müller das schwierige Auftaktprogramm. Trotzdem hat sich an der Zielsetzung nichts geändert: "Wir wollen nach wie vor zwischen Platz vier und Platz sechs landen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort