Keramik-Schätze in guter Obhut

Mettlach · Den Weg „Zurück zu Villeroy & Boch“ fanden in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche keramische Objekte und Geschirrteile durch Schenkungen. Über 100 außergewöhnliche Stücke davon sind ab sofort in der neuen Sonderausstellung des Keramikmuseums Mettlach zu sehen.

 Ein Blick in die Vitrinen der Sonderausstellung erlaubt auch einen Blick in die Wohn- und Esskultur vergangener Jahrzehnte. Fotos: Sylvie Rauch

Ein Blick in die Vitrinen der Sonderausstellung erlaubt auch einen Blick in die Wohn- und Esskultur vergangener Jahrzehnte. Fotos: Sylvie Rauch

 Auch Dekorationsgegenstände wie Vasen gehören zu den Ausstellungsstücken.

Auch Dekorationsgegenstände wie Vasen gehören zu den Ausstellungsstücken.

Die Krüge, Teller, Geschirre und Vasen, die das Keramikmuseum Mettlach seit vergangener Woche in einer neuen Sonderausstellung zeigt, sind aus unterschiedlichen Zeiten, haben verschiedene Dekore und sind sowohl kunstvoll als auch alltäglich. Und dennoch haben sie eines gemeinsam: Es war ihren Besitzern wichtig, dass sie erhalten bleiben und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Sie kamen als Schenkungen in die Sammlung des Museums.

Der Vorstandsvorsitzende des Keramikmuseums Mettlach e.V., Luitwin Gisbert von Boch, betonte in seiner Rede zu diser Ausstellungseröffnung, dass die Motivation für eine solche Schenkung ganz unterschiedlich ist. Kulturgut erhalten, Besonderes und Schönes der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, die geliebten Sammlerstücke für die Zukunft in guter Obhut zu wissen.

Und auch der Besuch des Keramikmuseums habe Menschen dazu bewegt, die wertvollen Stücke zurück an Villeroy & Boch zu geben. Deshalb lag die Idee nahe, die aktuelle Sonderausstellung nicht mit "fremden" Stücken oder Arbeiten zu füllen, sondern mit den wunderbaren Schätzen, die bereits vorhanden sind. Luitwin Gisbert von Boch erklärte dazu: "Etwa 30 000 Teile haben wir insgesamt im Bestand, von denen wir rund zehn Prozent im Museum ausstellen. Es handelt sich dabei nicht nur um Stücke von Villeroy & Boch, sondern auch um Keramikteile, die die Vorfahren der Familie aus der ganzen Welt nach Mettlach holten." Dass bereits frühere Generationen begannen, weltweit nach kunstkeramischen Stücken zu suchen und diese zu sammeln, ist ein entscheidender Aspekt in der Geschichte des Keramikmuseums Mettlach , wie Nicolas Luc Villeroy, Mitglied des Vorstandes und Leiter der Tischkultur Division, während der Vernissage erklärte. Eugen von Boch legte den Grundstein zur heutigen Sammlung.

Er begann damit, weltweit kunstkeramische Objekte zu kaufen. Sein Sohn, René von Boch systematisierte die Sammlung und gründete 1873 offiziell das Firmenmuseum. Doch eine weitere Entscheidung war für die heutige Sammlung von großer Bedeutung: 1887 verfügte René von Boch, dass immer ein Objekt der eigenen aktuellen Produktion an das Museum gehen sollte. So ist es heute möglich, die Entwicklung der Produkte von Villeroy & Boch über die Jahrhunderte zu sehen beziehungsweise generell einen Blick in die Tisch- und Wohnkultur vergangener Zeiten zu werfen. Nicolas Luc Villeroy betonte, dass es für das Museum nicht immer die Kunstobjekte oder opulenten Teile sein müssen, die begeistern. "Auch die kleinen Artikel sind für die Sammlung sehr wichtig. Denn es kann durchaus sein, dass zum Beispiel gerade ein Milchkännchen oder eine Zuckerdose ein bereits vorhandenes Service erst komplettieren", führte Nicolas Luc Villeroy aus. Die Idee zur Ausstellung lag in Anbetracht der vielen Schätze, die dem Museum in Mettlach geschenkt wurden, auf der Hand. In der neuen Sonderausstellung mit dem Titel "Zurück zu Villeroy & Boch", die bis 5. Oktober zu sehen ist, erwarten die Besucher mehr als 100 Exponate, die aus einem Produktionszeitraum von etwa 1820 bis 1970 stammen.

Die Öffnungszeiten des Museums sind: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 9.30 bis 18 Uhr.

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