Kein Feuer ohne Rauch und Ruß

Saarbrücken · Rund 15 000 Menschen kamen am Samstagabend in den Deutsch-Französischen Garten, um sich von der Compagnie Carabosse verzaubern zu lassen. Es gab aber auch Besucher, die sich Sorgen um Tiere, die Luft- und Wasserqualität machten.

 Nicht gut für die Umwelt, aber bei so einer Show geht es nicht ohne Rauch, sagt die Stadtverwaltung.

Nicht gut für die Umwelt, aber bei so einer Show geht es nicht ohne Rauch, sagt die Stadtverwaltung.

 Blütenpollen oder Petroleum? Die Enten im Deutschmühlental sind nicht in Gefahr, sagt die Stadtverwaltung. Fotos: Christoph Pietz

Blütenpollen oder Petroleum? Die Enten im Deutschmühlental sind nicht in Gefahr, sagt die Stadtverwaltung. Fotos: Christoph Pietz

Christoph Pietz ist begeistert. "Ein geileres Spektakel als die Feuerinstallation" am Samstagabend erlebe "man sehr selten", sagt er. "Da haben sich die Künstler wirklich etwas Besonderes einfallen lassen", lobt er die französische Compagnie Carabosse. Es habe da aber auch "eine Schattenseite" gegeben, die man nicht verschweigen dürfe, damit "sich eine solche Veranstaltung in Zukunft anders darstellen lässt".

Was SZ-Leser Christoph Pietz berichtet, ist auch anderen Besuchern aufgefallen: Das Federvieh das im DFG lebt, wirkte zeitweise etwas verstört. Pietz berichtet unter anderem von einer Ente, die wohl etwas "von dem Petroleum abbekommen hatte, das zum Anzünden aller Feuer verwendet wurde".

"Kurze Zeit später kamen zwei Herren vorbei, um die Feuerkübel entlang des Sees anzuzünden. Der eine ließ auf jede Feuerstelle etwas Petroleum tropfen, der andere zündete mit seiner Fackel das Feuer. Zwischenzeitlich ging die Fackel aus. Daraufhin kamen die zwei Herren zusammen. Der eine hielt die Fackel hinunter, der andere goss in Mengen Petroleum über sie. Dabei gingen nach meiner Einschätzung 50 Prozent des Petroleums daneben, ins Gras auf den natürlichen Boden, an den Rand des Sees", berichtet Pietz.

Als er sie darauf hingewiesen habe, "dass dies eine Riesen-Schweinerei" sei, habe der Fackelträger nur gefragt: "Warum?" Nicht nur da haben die Veranstalter mangelndes Umweltbewusstsein bewiesen, meinen einige Besucher. "Wie viel Qualm in den Himmel aufgestiegen ist, war unglaublich", sagt Pietz. Zum einen sei hier jede Menge Ruß, zum anderen seien giftige Kohlendioxid-Emissionen verursacht worden. Er habe sich den Abend wie die anderen Besucher dennoch nicht verderben lassen. Pietz kam aber am nächsten Morgen noch mal in den DFG, um zu schauen, wie der Park nach dem Fest aussieht. Dass da offenbar Petroleum im Wasser schwamm, fand er nicht so toll.

Natürlich könne es sein, "dass im Rahmen der großartigen Feuerveranstaltung auch in geringem Umfang Petroleum beim Anzünden daneben gegangen ist", sagt Stadtpressesprecher Thomas Blug. "Das war bereits im Vorfeld der Veranstaltung klar", erklärt er, aber: "Die Auswirkungen auf die Umwelt sind als geringfügig einzuschätzen."

Auf den Bildern, die Pietz gemacht hat, seien "lediglich Schwaden von ans Ufer getriebenen Blütenpollen" zu sehen. "Ein solcher dünner Film ist im Frühling auf den meisten Teichen zu sehen. Mit der Veranstaltung hat das nichts zu tun."

Auch Rauch ist bei einer Feuerinstallation nicht zu vermeiden. Und: "Der Ente geht es gut." Die städtischen Mitarbeiter im DFG haben nach Informationen Blugs keine "Auffälligkeiten an den Wasservögeln festgestellt". Die Tiere werden derzeit jeden Tag überprüft. "Denn zurzeit haben wir vier niedliche Schwanenküken auf dem Deutschmühlenweiher, die auch bei den Besuchern sehr beliebt sind", sagt Blug.

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