Kaum eine Chance und trotzdem voller Vorfreude

Saarbrücken · Im Saarland haben Bürger aus allen Nationen, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien vertreten sind, ihr Zuhause. Die Saarbrücker Zeitung stellt einige dieser Menschen in einer Serie vor. Heute: Uruguay.

 Analía Ferreiro mit Mann Martin und Sohn Justin. Foto: Marko Völke

Analía Ferreiro mit Mann Martin und Sohn Justin. Foto: Marko Völke

Foto: Marko Völke

1930 gewann Uruguay die erste Fußball-WM im eigenen Land. 1950 wurde der südamerikanische Staat in Brasilien ein zweites Mal Weltmeister. Ein gutes Omen für 2014? "Ich glaube, wir haben keine so große Chance", ist Analía Ferreiro aus Uruguay realistisch. Zumal mit England und Italien zwei starke Gegner in ihrer Gruppe seien. "Aber wir sind sehr glücklich, dabei zu sein", ergänzt die 38-Jährige, die sich selbst als großen Fan bezeichnet.

Die in Montevideo geborene Frau kam vor zwölf Jahren wegen der Arbeit ins Saarland. Zunächst war sie als Bürokauffrau tätig, danach leitete sie bis vor Kurzem ein südamerikanisches Restaurant in Saarbrücken. Die Spiele ihrer Heimat-Mannschaft möchte sie sich mit ihrem Sohn Justin, 15, ihrem Mann Martin und anderen Fußballfans zusammen irgendwo in der Stadt anschauen. Dass sie dabei in der Minderheit sind - laut Landesstatistikamt leben im Saarland (Stand Ende 2012) nur vier "Urus" - störe sie nicht: "Meine Mutter hat meinem Mann extra ein Uruguay-Trikot geschickt - so sind wir wenigstens drei."

In ihrer Heimat werde Fußball groß geschrieben. Bei Länderspielen ruhe fast überall die Arbeit: "Wir feiern viel, aber wir heulen auch, wenn wir verlieren", sagt Ferreiro. Wenn ihr Team siegt, würden dagegen Hunderttausende in ihrer Heimatstadt Montevideo auf die Straßen gehen und Party machen.

Bei der WM 2010 unterlag ihr Land im Spiel um den dritten Platz der deutschen Elf. Anfeindungen deutscher Fans habe sie nicht zu spüren bekommen: "Wir waren auch mit Platz vier glücklich."Argentinien sei dagegen der größte Rivale der Uruguayer. Als typisch uruguayische Eigenarten nennt die Hobby-Tänzerin ihrTemperament, ihr Rhythmusgefühl sowie ihre Vorliebe für gutes Essen - und die verbinde sie ja mit dem Saarland.

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