Katwarn soll im Saarland in den nächsten Tagen starten

Saarbrücken · Der Warndienst „Katwarn“ gibt Tipps, wie Bürger sich im Fall einer Katastrophe oder eines Terroranschlags in ihrer Umgebung verhalten sollten. Im Saarland soll das System schon bald starten. In Rheinland-Pfalz läuft es seit 2015.

 Nach dem Amoklauf in München informierte Katwarn die Bürger in der bayerischen Landeshauptstadt.

Nach dem Amoklauf in München informierte Katwarn die Bürger in der bayerischen Landeshauptstadt.

Foto: dpa

Das Informationssystem "Katwarn", mit dem Bürger vor Katastrophen in ihrer Umgebung gewarnt werden können, soll im Saarland bereits in den nächsten Tagen funktionieren. Das kündigte Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) gestern an. Die Einführung im Saarland wird bereits seit einiger Zeit geprüft. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) hatte am Vortag mitgeteilt, dass das System auch im Saarland eingesetzt werden soll. Der Amoklauf in München habe gezeigt, wie wichtig es sei, bei einem Notfall Betroffene in kurzer Zeit zu erreichen.

Die Warnungen sollen bei Bedarf laut Bouillon über die Führungs- und Lagezentrale der saarländischen Polizei in das System eingespeist werden. Bereits heute verfügen die Leitstellen im Saarland über Systeme, um im Not- und Katastrophenfall schnell Warnungen und Informationen über Rundfunk und Fernsehen senden zu können. Die Katwarn-App soll eine Ergänzung dessen sein.

Nach dem Amoklauf in München, als die Lage unübersichtlich war und sich Panik in der Stadt ausbreitete, wurde Katwarn eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen bundesweiten Warndienst fürs Mobiltelefon. Behörden, Feuerwehren oder Unwetterzentralen können die Bevölkerung damit direkt vor Gefahren wie Unwettern, Bränden, Chemieunfällen, Bombenfunden oder Schießereien warnen. Registrierte Nutzer erhalten per E-Mail, SMS oder mittels einer App Informationen. Das für die Nutzer kostenlose System wird von den öffentlichen Versicherern betrieben. Das System teilt Nutzern nicht nur mit, dass es in ihrer Nähe eine Gefahrensituation gibt, sondern rät ihnen auch, wie sie sich verhalten sollen. Es gibt offizielle Warnungen für den aktuellen Standort sowie für sieben frei wählbare Orte (zum Beispiel Kita oder Büro) heraus. Das Warnsystem arbeitet postleitzahlengenau. 1,5 Millionen Menschen in 65 Städten und Landkreisen nutzen Katwarn.

Landkreise und Städte in Rheinland-Pfalz testen das System am Montag. Hierfür wird es nach Angaben der Stadt Landau gegen 9 Uhr Probe-Alarme geben. Auf den Handy-Bildschirmen werde "Katwarn Probealarm - gültig ab sofort" zu lesen sein. Bereits im Januar 2015 hatte Rheinland-Pfalz als erstes Flächenland die App eingeführt. Inzwischen sind nach Angaben des Innenministeriums über 125 000 Nutzer registriert.

katwarn.de

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