Während am Abend in zahlreichen Wahllokalen im Kreis geschäftiges Treiben herrschte, Zettel in weiß, grün oder gelb sortiert und gezählt wurden, ging es im Ottweiler Landratsamt eher beschaulich zu. Zettel Fehlanzeige. Dafür Hightech im historischen Sitzungssaal. Über Projektor und Flachbildschirm liefen hier die Ergebnisse der Kreistagswahl vom Rechner der Landeswahlleitung in Saarbrücken ein. Gegen kurz nach halb zehn stand das Ergebnis dann fest. 56 745 von 113 214 Wahlberechtigten haben am gestrigen Sonntag ihr Kreuzchen gemacht. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 50,1 Prozent (58,1 Prozent waren es 2009, 96,8 Prozent davon gültig).Vertreter von sechs der sieben angetretenen Parteien werden den neuen Kreistag des Landkreises Neunkirchen bilden. Die FDP ist mit einem Ergebnis von 1,9 Prozent (6 plus X waren angepeilt, 5,9 Prozent 2009 erreicht worden) wohl nicht mehr vertreten. Spitzenkandidat Peter Schneider nannte das Abschneiden seiner Partei "desaströs". Das Minimalziel sei ein Sitz im Kreistag gewesen. "Allerdings hat der Bundestrend deutlich gegen uns gearbeitet", so Schneider weiter. "Wir haben unter schlechten Bedingungen Wahlkampf machen müssen und uns sehr engagiert, aber das Ergebnis ist nun mal so wie es ist."

Stärkste Kraft bleibt die SPD mit 40,9 Prozent (2009 wurden 41,2 Prozent erzielt). Die zweitgrößte Fraktion wird von der CDU gestellt. Ihr gaben 36,2 Prozent der Wähler ihre Stimme (2009: 33,6 Prozent). Mit 7,4 Prozent (2009: 14,2) zieht die Linke mit Spitzenkandidat Manfred Schmidt wieder in den Kreistag ein. Im Vergleich zur Wahl 2009 hat man 6,8 Prozent verloren. Die AfD mit Wolfgang Meiser war in diesem Jahr zum ersten Mal angetreten und schaffte aus dem Stand 6,3 Prozent. "Das ist ein super Ergebnis", freute sich Meiser. Damit habe man so nicht gerechnet. Koalitionswünsche gebe es keine. Man wolle das Wahlversprechen, gute Dinge zu unterstützen und schlechte abzulehnen, nun einlösen. Prozent. Die Grünen (2009: 5 Prozent) kamen auf 4,4 Prozent. Ebenfalls im ersten Anlauf schafften es die Piraten in das Gremium der Kreisverordneten. Sie konnten mit Gerd Rainer Weber 2,9 Prozent holen. "Wir haben lange auf die Ergebnisse aus Merchweiler gewartet", sagte Weber am Rande der zentralen Wahlparty der Piraten in Saarbrücken. Ersten und eigenen Berechnungen zufolge müsste das Ergebnis für einen Sitz im Kreistag reichen. "Wir haben unsere Wahlziele im Kreis Neunkirchen erreicht - wir sind dabei", betonte der Kreisvorsitzende.

Die Verteilung der Parteien auf die 33 Sitze im Kreistag stand bei Redaktionsschluss noch nicht eindeutig fest.