Kappensitzung von „M'r sin nit so“ lockte zahlreiche Politiker in die Saarlandhalle

Saarbrücken · Bei der TV-Sitzung der Saarbrücker Karnevalsgesellschaft „M'r sin nit so" waren vor allem die saarländischen Politiker und bekannte Großprojekte im Visier der Redner. Die Ministerpräsidentin nahm dieses Jahr nicht an der Sitzung teil.

 Die „Saar-Schlawiner“ begeisterten die Zuschauer mit ihrem Tanz „Glück allein“. Fotos: BuB

Die „Saar-Schlawiner“ begeisterten die Zuschauer mit ihrem Tanz „Glück allein“. Fotos: BuB

 Heike Kugler (Linkspartei) mit Dreispitz und in Uniform.

Heike Kugler (Linkspartei) mit Dreispitz und in Uniform.

 Elke Ferner (SPD) verkleidete sich als Teufelin.

Elke Ferner (SPD) verkleidete sich als Teufelin.

 Der LebacherOrden.

Der LebacherOrden.

 Europa-Parlamentarier Jo Leinen (SPD) kam im Piloten-Kostüm zur Sitzung. Charlotte Britz (SPD) wählte Doktorhut und Talar.

Europa-Parlamentarier Jo Leinen (SPD) kam im Piloten-Kostüm zur Sitzung. Charlotte Britz (SPD) wählte Doktorhut und Talar.

Allerhand humoristische Ohrfeigen gab es bei der traditionellen TV-Sitzung der großen Saarbrücker Karnevalsgesellschaft "M'r sin nit so" in der Saarlandhalle für die Politprominenz. Die Spaßmacher erfüllten damit die Ur-Aufgabe der Narren: der Obrigkeit witzig den Spiegel vorzuhalten.

Zum Beispiel wenn Unterhalter Schorsch Seitz Lieder, wie das "Bruttosozialprodukt" auf Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz umschreibt: "Wenn sich Charlotte am Sonntag auf ihr Fahrrad schwingt." Britz kam im Doktoranden-Kostüm mit allerhand Figuren auf dem Hut. "Das ist unsere Zukunft, die Universitätsstudenten", erklärte sie. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger - im Seeräuber-Kostüm - musste sich von Komikerin Helene Rauber, alias Julanda Jochnachel, wegen ihrer Verkleidung fragen lassen: "Du bischt wohl zu da Pirate gewechselt?" Weil Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bei der Sitzung fehlte, musste Rehlinger auch die Assistentin bei Magier Kalibos Kartentricks geben. Witzeleien blieben der abwesenden Landesmutter aber trotzdem nicht erspart. Seitz findet sie zu lieb, singt nach Reinhard Mey: "Annegret, ach Annegret, du bischd zu jedem so furchtbar nett."

Auch die Völklinger Fischzuchtanlage war ein Thema. Etwa bei Willi Fries, dieses Mal als "Frau" seiner üblichen Figur Karl-Wilhelm Hühnerfeld in der Bütt. "Großbestellung aus Hühnerfeld, ein Silberstreif am Völklinger Horizont?" Die Hoffnung zerschlägt sich schnell, als der Großbesteller für Aschermittwoch 154 eingelegte Heringe bestellen will: "Ihr habt nur Dorade? Schade." Und noch ein Seitenhieb auf Oberbürgermeisterin Britz : "Was dem ääne sei Fischzucht, is dem annere sei Tunnel, do muss ma durch."

Zum Programm gehörten auch Auftritte einiger Sieger des Büttenrednerwettbewerbs "Vorstellabend der Narren": Anlagenberater Ralf Remm, Maria unn Gisela (Carmen und Christian Nagel) und "M'r sin nit so"-Eigengewächs Fabienne Müller und ihre Männergeschichten. Fidelius (Christoph Lesch) riss mit seinem Mix aus Witz und Gesang mit, Hausmeischda Willi Jost ließ seinem frechen Mundwerk freien Lauf. Genau wie Elfriede Grimmelwiedisch, die wie gewohnt die Schlussnummer der Sitzung übernahm und sogar noch einen Flamenco zum Besten gab. Daneben wurden allerhand sehenswerte Tänze gezeigt, wie "Glück allein" von der Aktivengarde "Saar-Schlawiner".

Am 14. Februar, 20.15 Uhr, im SR-Fernsehen.

Es war wohl die Rakete, die den Orden des Carneval-Vereins Lebach so besonders und ihn damit zum Orden des Jahres im Bereich des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) machte. Denn der Flugkörper mit der markanten Lebacher Kirchturmspitze ist beweglich - mit dem Daumen lässt sich das Geschoss über einen Schieber "starten" und ein immer größer werdender Feuerstrahl tritt aus den Raketentriebwerken aus. Weiter zeigt das närrische Ehrenzeichen wichtige Persönlichkeiten aus der Lebacher Fastnacht, wie das Prinzenpaar, die Gardisten und Gardemädchen.

Der zweite Platz des VSK-Ordenwettbewerbs ging in diesem Jahr nach Fraulautern an die Große Karnevalsgesellschaft (GKG), Platz Drei an die Sieger der beiden Vorjahre, die Gold-Blauen-Funken Saarwellingen. Die Prämien - 444, 333 und 222 Euro - wurden vom saarländischen Kulturministerium gestiftet. Insgesamt hatten 24 Vereine Orden eingereicht, eine Jury aus Vertretern des VSK und des Ministeriums bewerteten sie unter anderem nach Originalität und Brauchtum.

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