Luftraum über Saarbrücken Kampfjet-Lärm hängt über der Stadt

Saarbrücken/Völklingen · Ohrenbetäubender Lärm schreckt seit einigen Wochen einmal wieder SZ-Leser im Westen der Landeshauptstadt und in Völklingen auf.

 Ein F-16 Kampfflugzeug der US Air Force startet von der US-Basis in Spangdahlem. Die Kampfpiloten üben auch über Saarbrücken.

Ein F-16 Kampfflugzeug der US Air Force startet von der US-Basis in Spangdahlem. Die Kampfpiloten üben auch über Saarbrücken.

Foto: dpa

Einige Sekunden dauert der Krach, dann ist es wieder still. Zurück bleiben viele verärgerte Bürger und Kondensstreifen am Himmel. Ursache des Problems: Der Luftraum über dem Saarbrücker Westen ist Teil eines "Sonderluftraums", im Fachjargon "TRA" genannt.

"Als TRA (Temporary Reserved Airspace) werden zeitweilig reservierte Lufträume bezeichnet, die eingerichtet wurden, um für einen bestimmten Zeitraum Flugübungen und Manöver mit Militärmaschinen durchzuführen", schreibt das Innenministerium auf seiner Internetseite. Weiter heißt es: Während der Aktivierung der TRAs dürfen sich dort nur Militärmaschinen aufhalten, für die der Luftraum freigegeben wurde.

Die Einrichtung solcher Sonderräume dient der Flugsicherheit, um Kollisionen beziehungsweise gefährliche Annäherungen zwischen dem zivilen Luftverkehr und dem militärischen Übungsflugbetrieb zu vermeiden.

Insgesamt gibt es über der Bundesrepublik acht dieser "Sonderlufträume". TRA Lauter heißt der über Saarbrücken und Völklingen. Nutzbar ist der "Sonderluftraum" für Militärmaschinen grundsätzlich von Montag bis Donnerstag, von 8 bis 23.30 Uhr, an Freitagen von 8 bis 17 Uhr, teilt eine Sprecherin des Innenministeriums mit.

Um die Belastung der von dem Fluglärm betroffenen Bevölkerung zu reduzieren, sei bereits im Jahr 2007 "im Rahmen einer freiwilligen Selbsteinschränkung" das Ende des Flugbetriebs auf 21 Uhr vorverlegt worden - jedoch nur von Mai bis September.

Obwohl das Problem im Saarland schon lange bekannt ist und oft diskutiert wurde, scheint eine alle Seiten zufriedenstellende Lösung in weiter Ferne - die SZ berichtete bereits mehrfach.

Das Beschwerdetelefon der Luftwaffe der Bundeswehr ist unter Tel. (08 00) 8 62 07 30 zu erreichen.

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