Kampf gegen Grippe ist in Lothringen in vollem Gange

Saarbrücken/Metz · Eine starke Grippewelle macht sich derzeit in Lothringen bemerkbar. Im Saarland ist die Situation bislang entspannt, doch wie sie sich weiterentwickelt, lässt sich noch nicht sagen. In den Krankenhäusern gibt es ausreichend Platz.

Eine starke Grippewelle sucht derzeit Frankreich heim - doch die Krankenhäuser gewinnen die Kontrolle. Aufatmen hieß es am Freitag im Krankenhaus Mercy im lothringischen Metz. "Heute ist es ruhiger geworden. Wir haben zwar immer noch viele Patienten , aber wir haben die Situation im Griff", schilderte François Braun, Leiter der Notfallstation, der SZ die Lage. Am Dienstag sei die Situation in der Klinik extrem angespannt gewesen. Inzwischen habe man mit mehr Betten reagiert - im Mercy-Krankenhaus genauso wie in allen Kliniken rund um Metz. "Wir haben auch in den vergangenen Tagen Personal zurückgerufen, das frei hatte", sagte Braun. Noch gebe es ein paar sehr ernste Fälle, die sogar auf der Reanimationsstation behandelt werden mussten. "Bei diesen Patienten handelt es sich um alte Menschen, für sie kann die Grippe lebensgefährlich sein." Eine Grippe-Epidemie dauere im Durchschnitt neun Wochen, schätzt er. Für die nächsten vier Wochen bleiben also alle Krankenhausmitarbeiter mobilisiert.

Auch im Saarland ist die Grippewelle angekommen. Die Zahlen für das Saarland und Rheinland-Pfalz zeigten einen Anstieg, aber, erklärte Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut (RKI), "es ist noch nicht so viel wie vor zwei Jahren".

Insofern ist die Lage in den saarländischen Krankenhäusern bisher entspannt. Es seien Kapazitäten vorhanden, um auch Patienten aus Lothringen zu behandeln, sagte Thomas Jakobs, Geschäftsführer der saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG). Ein Problem dabei sei jedoch die Abrechnung mit den französischen Krankenkassen - die Sozialsysteme seien nicht aufeinander abgestimmt, bedauerte er. Unproblematisch sei dies in akuten Notfällen, erklärte Guido Fries, Sprecher des saarländischen Gesundheitsministeriums: "Es gibt auf europäischer Ebene Abrechnungsmodalitäten, die gewährleisten, dass die Kliniken ihr Geld bekommen."

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