Kammermusikalische Transparenz bei zwei Kantaten von Bach

Saarbrücken · Mit zwei Werken ihrem Ziel näher ist die Konzertreihe "BACHkantaten in Saarbrücken ": Mit diesem Tenor hat die Stiftung Historische Musik vor sechs Jahren begonnen, Bachs rund zweihundert Kirchenkantaten komplett aufzuführen - mehr als ein Viertel ist bereits geschafft.

Vor den Kantaten griff Rainer Oster am Sonntag in der ansehnlich besuchten Stiftskirche bei Präludium und Fuge h-Moll BWV 544 mit so viel Verve und Biss in die Orgeltasten, dass man danach Musik im Breitwandformat erwartete. Statt sakraler Fülle folgte freilich kammermusikalische Transparenz, so erklangen die kurzen Kantaten "Ich elender Mensch..." BWV 48 und "Ein ungefärbt Gemüte" BWV 24 in kleiner Besetzung: Das achtköpfige "Bach Collegium Saarbrücken " musizierte unter Osters Leitung elastisch und mit feinem Puls. Vom für die Chorpassagen zuständigen vierköpfigen Gesangsensemble (Maria-Theresia Meier, Sopran; Michael Marz, Bass) übernahmen Elvira Bill (Alt) und Max Ciolek (Tenor) auch die Arien und bescherten selbst auf entfernten Sitzplätzen Hörgenuss mit weitgehender Textverständlichkeit. Mit theologischen Zwischenkommentaren konzentrierte sich Otto Deutsch auf Schlüsselstellen und Gegenwartsbezüge.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort