Kammermusik voller Kontraste

Saarbrücken. Eine seltene Paarung, die allein schon den individuellen Charakter des Programms erkennen ließ: Trios von Haydn und Korngold wechselten beim sechsten Ensemblekonzert der Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern einander ab. Erarbeitet hatten es die Geigerinnen Gisela Arnold und Ulrike Hein sowie Cellist Mario Blaumer gemeinsam mit Pianist Paul Rivinius

Saarbrücken. Eine seltene Paarung, die allein schon den individuellen Charakter des Programms erkennen ließ: Trios von Haydn und Korngold wechselten beim sechsten Ensemblekonzert der Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern einander ab. Erarbeitet hatten es die Geigerinnen Gisela Arnold und Ulrike Hein sowie Cellist Mario Blaumer gemeinsam mit Pianist Paul Rivinius. Und in der Tat liegen der unterhaltende Gestus der klassischen Divertimenti und der Charakter einer zu einer Komödie verfassten Schauspielmusik nahe beieinander. Der Individualität der Zusammenstellung entsprach die Individualität des Spiels. Schon das Haydn'sche Divertimento für zwei Geigen und Cello zeigte die Solisten auf höchstem kammermusikalischen Niveau. Mit sicherem Gespür für die angemessene Leichtigkeit, die gebotene Eleganz sowie die unabdingbare Prise Humor erzielten Arnold, Hein und Blaumer einen warmen, seidig-glänzenden und dabei stets spannungsreichen Ton, der sich dem beneidenswert flexiblen Beherrschen sämtlicher Stricharten verdankte. Hohes Lob insbesondere für Blaumer, dessen Cello selbst in tiefsten Lagen seinen runden Ton hielt. Äußerste Präzision erzielten sie insbesondere bei Passagen gleicher Strichart, und auch Rivinius streute die Anschläge der Hämmerchen beim späteren Klaviertrio stets stilsicher ein. Klare Vorstellungen von der Partitur gepaart mit feinfühliger Virtuosität offenbarten die Solisten auch bei Korngolds gemäßigt moderner, bisweilen noch expressionistisch schwelgender Musik. anw

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