Kalk soll Wälder rund um Saarbrücken entsäuern

Saarbrücken · Um der fortschreitenden Versauerung der Böden entgegenzuwirken, wird zurzeit Kalkstaub auf die Wälder rund um Saarbrücken gestreut. Insgesamt werden 6500 Tonnen Kalk von drei Hubschraubern auf 2160 Hektar verteilt.

In diesen Tagen fliegen wieder Hubschrauber über den Saarkohlenwald hinweg, um Kalk auszustreuen. Der Saarforst ruft daher alle Spaziergänger auf, die entsprechenden Absperrungen zu beachten. So lasse sich vermeiden, dass Kleidung verschmutzt wird. In bereits gekalkten Waldstücken könne es mitunter vorkommen, dass Kalkstaub an der Kleidung haften bleibe. Für die Gesundheit sei dieser aber völlig unbedenklich, er lasse sich leicht wieder entfernen, hieß es.

Ziel der jetzt gestarteten Aktion des Umweltministeriums ist es, die fortschreitende Versauerung der Waldböden einzudämmen und diese gesund zu halten. Bereits vor drei Jahren sollte nach den Plänen der Landesregierung der Staatswald im Saarkohlenwald gekalkt werden. Der damalige Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger (Grüne) stoppte allerdings die groß angelegte Aktion auf 2600 Hektar und ließ lediglich eine Kalkung von 80 Hektar Wald zu. Er begründete seine Entscheidung mit einem Gutachten, wonach allein auf der kleineren Fläche eine Kalkung erforderlich sei (die SZ berichtete).

Der Saarforst organisiert und überwacht die voraussichtlich bis Ende Dezember andauernde Maßnahme. Verursacht worden sind die zu säurehaltigen Böden vor allem durch die Luftverschmutzung sowie durch Stickstoffe und Nitrate aus der Landwirtschaft. Insgesamt 530 000 Euro gibt das Land für die Waldkalkung aus. Bei der Aktion werden auf rund 2160 Hektar Staatswaldfläche (Quierschied, Riegelsberg, Püttlingen, Sulzbach und Saarbrücken) insgesamt 6500 Tonnen naturbelassener Kalk aus dem Saarland abgestreut. Dies erfolgt mittels dreier Hubschrauber aus einer Flughöhe von etwa 40 Metern. An der Unterseite der Maschinen ist ein 18 Meter langes Seil befestigt, an dem der mit Kalk gefüllte Behälter hängt. An einem Tag kann ein Hubschrauber auf einer Fläche von bis zu 75 Hektar insgesamt 225 Tonnen Kalk ausbringen.

Aus Naturschutzgründen werden der Urwald vor den Toren der Stadt und die Bachtäler im Saarkohlenwald von der Aktion ausgenommen, sagt Saarforst-Mitarbeiter René Fontaine, der die Maßnahme koordiniert. "Magnesiumkalk ist besonders gut geeignet, um den Basen-Gehalt der Waldböden wieder aufzufüllen", erklärt Fontaine. Allerdings sei der Saarkohlenwald nicht so stark von der Versauerung betroffen wie andere Waldflächen.

saarforst.de

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