Junk jubelt nach toller Aufholjagd

Saarbrücken · Revanche gelungen: Bei der Tennis-Saarlandmeisterschaft setzte sich Simon Junk die Krone auf. Bei den Damen siegte eine Zwölfjährige.

Fast zwei Stunden sind gespielt, als am Sonntag im Herrenfinale um die Tennis-Saarlandmeisterschaft die Entscheidung fällt: Die diagonal geschlagene Vorhand von Simon Junk hat eine gute Länge. Gegner Noel Hartzheim gibt alles, doch der 17-Jährige vom TC Rotenbühl kommt nicht mehr optimal zum Ball - und pfeffert ihn ins Netz. Während Hartzheim ungläubig den Kopf schüttelt, darf Junk zum Jubeln ansetzen. Der Spieler des TC Marpingen gewinnt das Endspiel in der Tennis-Halle der Saarbrücker Sportschule mit 7:6 (7:5) und 6:0 - und holt zum zweiten Mal nach 2015 den Hallen-Saarlandmeistertitel.

Damit revanchiert sich der ebenfalls 17-jährige Junk für das jüngste Duell, das er vor zwei Wochen im Finale der U 18-Saarlandmeisterschaft mit 6:7, 6:2 und 3:10 verloren hatte. "Im Vergleich dazu habe ich jetzt noch mal eine Schippe drauflegen können. Ich bin froh, dass ich gewonnen habe. Meine Turnierleistung war insgesamt sehr gut", sagte Junk nach dem Sieg gegen den Dauerrivalen zufrieden. Vor einem Jahr musste er sich im Viertelfinale der Herren-Titelkämpfe mit 0:6 und 1:6 geschlagen geben. Und auch diesmal sah es nach einer klaren Sache für Hartzheim aus. Der Saarbrücker hatte eine gute Länge in seinen Schlägen und förderte damit die hohe Fehlerquote bei Junk. Folge: Hartzheim zog auf 5:0 davon, schien den ersten Satz fast im Sack zu haben, ehe es zu einem Bruch im Spiel kam. Junk holte Punkt um Punkt auf. Beim Stand von 3:5 wehrte er einen Satzball ab. Er glich auf 5:5 aus - und siegte schließlich im Tie-Break mit 7:5.

"Ich war teilweise zu unkonzentriert und in einigen Momenten nicht aggressiv genug. Nach dem ersten Satz hat Junk sich immer mehr zugetraut. Vielleicht spielen wir nächstes Mal aber lieber ohne Schiedsrichter", sagte ein schwer enttäuschter Hartzheim, der monierte, dass der Unparteiische ihn im ersten Satz mehrfach mit unglücklichen Entscheidungen aus dem Tritt gebracht habe.

Junk zeigte sich von seinem starken Rückkehr im Laufe des ersten Satzes selbst überrascht. "Als ich 0:5 zurücklag, dachte ich: Das wird eine klare Sache. Später war es für ihn umso schwerer. Da lag der psychologische Vorteil bei mir", so der Marpinger. Im Halbfinale hatte er Moritz Pfaff vom TC Rotenbühl mit 6:1 und 6:1 bezwungen. Hartzheim besiegte Julian Müller (TuS Neunkirchen) mit 6:1 und 6:4, ehe es im Endspiel wie im Vorjahr (als er Christopher Hobgarski mit 6:7 und 3:6 unterlag) wieder nicht reichte.

Eine klare Angelegenheit war das Finale der Damen. Dort gab es an der Wadgasserin Sarah Müller, die erstmals im Feld der Aktiven mitmischte, kein Vorbeikommen. Die erst Zwölfjährige, die für den TuS Neunkirchen aufschlägt und vor zwei Wochen schon in souveräner Manier den U 18-Titel geholt hatte, machte mit einem 6:0 und 6:1-Erfolg gegen Annika Schuler (TC Marpingen) ihr Titel-Doppel perfekt. "Ich bin sehr zufrieden und überglücklich über den Sieg. Ich hätte nicht gedacht, dass es so klar ausgeht", sagte das Top-Talent, das in vier Partien auf dem Weg zum Titel gerade mal vier Spiele abgab.

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