Jungkicker lassen Fairness siegen

Saarbrücken. Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat bei einem besonderen Fußballturnier daran erinnert, wie wichtig Fairness nicht nur auf dem Platz ist. Die designierte Ministerpräsidentin erinnerte damit an sogenannte Fans der Frankfurter Eintracht, die vor gut einer Woche den Rasen gestürmt hatten

 Fair geht vor: Das galt auf dem Landwehrplatz auch für die Partie "Real Madrid" (rote Hemden) gegen "Team Deniz" (blaue Hemden). Foto: Andreas Lang

Fair geht vor: Das galt auf dem Landwehrplatz auch für die Partie "Real Madrid" (rote Hemden) gegen "Team Deniz" (blaue Hemden). Foto: Andreas Lang

Saarbrücken. Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat bei einem besonderen Fußballturnier daran erinnert, wie wichtig Fairness nicht nur auf dem Platz ist. Die designierte Ministerpräsidentin erinnerte damit an sogenannte Fans der Frankfurter Eintracht, die vor gut einer Woche den Rasen gestürmt hatten. Die Ministerin weiß, wo diese Randalierer einen Fairness-Intensivkurs bekommen hätten: in Saarbrücken. Kramp-Karrenbauer war Schirmherrin des zweiten Just-Fair-Fußballturniers für Integration und Fairness der Deutsch-Lateinamerikanischen Gesellschaft. Auf dem Landwehrplatz war, anders als in Frankfurt, Fairness oberstes Gebot. So wurden Fouls nicht auf der Stelle geahndet, sondern sie gingen erst bei der Nachbesprechung in die Wertung der Partie ein.Ebenso ging es bei Sieg oder Niederlage auch darum, ob Mannschaften fair den zuvor vereinbarten Jubel gezeigt haben. Und darum, ob sich die Mannschaft, die sich gerade ein Tor gefangen hatte, mit einer festgelegten Zeremonie wieder motivierte. Die Regeln stammen aus Kolumbien. Dort fanden sogar verfeindete Jugendbanden über diese Art, Fußball zu spielen, wieder zum respektvollen Miteinander.

Auf dem Landwehrplatz ging es am Tag des fairen Handels nicht nur ums gute Miteinander beim Kicken, sondern auch um Fairness im Handel. Die Leibchen der Teams stammten ebenso aus fairem Handel wie der Ball. Bei einem Quiz war all das gefragt, worauf es beim fairen Handel ankommt.

Und wer mitkicken wollte, musste sich auf Überraschungen einstellen. Die Kicker wussten nicht immer, in welcher Formation sie schließlich auf die Jagd nach dem runden Leder gehen sollten. Organisator Rüdiger Johänntgen blickte zurück: "Da hieß es: ,Hier fehlt noch ein Spieler. Und dort wird noch ein Mädchen benötigt'". Denn eine Frauenquote - auch das eine Besonderheit - sollte verhindern, dass die Jungs auf dem Platz unter sich blieben.

Musikalische junge Damen sorgten für gute Laune abseits des Spielfeldes. Die Völklinger Mädchenband verzichtete bei ihrem Auftritt auf Technikschnickschnack, spielte also unplugged. Und die Tanzgruppe des Deutsch-Ausländischen Jugendclubs zeigte, dass gutes Zusammenspiel nicht nur auf dem Fußballplatz wichtig ist.

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