Jung und Alt von ihren besten Seiten

Saarbrücken. Mit Verve und viel Feingefühl drosch Rick-Henry Ginkel auf die Tasten des schwarz glänzenden Flügels. Die dynamischen Saitenklänge des gerade mal zwanzig Jahre alten Mannes füllten den Raum und brachten die vielen Gäste zum Schweigen. Gespannt lauschten sie auch der Ansprache zur Ausstellungseröffnung vom "Jung und Alt von ihren besten Seiten, die er musikalisch umrahmte

 Roland Stigulinszky liest bei der Eröffnung der Ausstellung "Generationending" im "u2raum" aus seinen Texten. Foto: Oliver Dietze

Roland Stigulinszky liest bei der Eröffnung der Ausstellung "Generationending" im "u2raum" aus seinen Texten. Foto: Oliver Dietze

Saarbrücken. Mit Verve und viel Feingefühl drosch Rick-Henry Ginkel auf die Tasten des schwarz glänzenden Flügels. Die dynamischen Saitenklänge des gerade mal zwanzig Jahre alten Mannes füllten den Raum und brachten die vielen Gäste zum Schweigen. Gespannt lauschten sie auch der Ansprache zur Ausstellungseröffnung vom "Jung und Alt von ihren besten Seiten, die er musikalisch umrahmte.Im Anschluss gab der 86-jährige Roland Stigulinszky einige seiner satirisch-ironischen Gedichte zum Besten und brachte Humor und Leichtigkeit ins Spiel. Jung und Alt von ihren besten Seiten - ein gelungener Auftakt zu einer Ausstellung, die sich der Begegnung von jungen und älteren Künstlern verschrieben hat. So gibt der bekannte Saarbrücker Zeichner, Schriftsteller und Satiriker Stigulinszky mit einigen fröhlich-frechen Plakaten, mit ausgelegten Texten und Karikaturen Einblick in sein über Jahrzehnte erfolgreiches Oeuvre.

Die 1941 in Wernigerode geborene Saarbrücker Fotografin und erste Preisträgern des Monika- von-Boch-Preises für Fotografie, Monika Zorn, ist ebenfalls mit von der Partie; sie zeigt Architekturaufnahmen, die sich, obwohl zumeist in Saarbrücken entstanden, als nahezu abstrakte Bilder präsentieren. Ihnen zur Seite gesellen sich gekonnt die comic-haften Grafiken und Objekte des 1982 geborenen Markus Germeyer sowie die großformatigen, von der Natur inspirierten Gemälde der 22-jährigen Julia Johannsen: amorph wirkende, vielfach streifenförmig aufgebaute Bilder, die dichte Natur, aber auch Licht, Luft und Wasser assoziieren.

"Meine Idee war es, die Generationen zusammenzubringen", erläuterte die Organisatorin Sladjana Djakovic-Klein. Sie hat die komplette zweite Etage der Ufergasse 2 gemietet, dort einen Raum für Klangmassage installiert, in dem sie ihrer eigenen Profession nachgeht. Gegenüber liegt das Künstleratelier von Gaetano Franzese, doch der Ort des sonntäglichen Geschehens war ein toller 300 Quadratmeter großer Raum mit Holzdielenboden und viel Licht.

Den vermietet Djakovic-Klein für verschiedene Anlässe, veranstaltet aber auch selbst kulturelle Events wie Konzerte, Lesungen und eben Ausstellungen wie diese. "Ich bin froh, dass die Patton-Stiftung mich unterstützt", freut sich die Frau mit den langen, dunkelblonden Haaren, die gemeinsam mit Johannsen und Germeyer zur Organisation und Planung künftiger Vorhaben das Projekt "Kulturklotz" ins Leben gerufen hat - eine Anspielung auf die klobige Gestalt des Gebäudes in der Ufergasse, in dem Kunst und Kultur eine neue Heimstatt gefunden haben.

"Generationending": Werke von Roland Stigulinszky, Monika Zorn, Julia Johannsen und Markus Germeyer. Bis zum 27. Mai, "u2raum", Ufergasse 2 (2.Etage), Donnerstag und Freitag, 14-18 Uhr, Samstag und Sonntag, 11 bis 15 Uhr.

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