Julanda hat jetzt ,,enner aus'm Katalooch“

Saarbrücken · Nach der Trennung vom Jääb blieb Frau Jochnachel nicht lange solo. Hühnerfeld heißt der Neue.

 Hier sind sie noch friedlich: Julanda Jochnachel (Helene Rauber) und ihr Neuer: Karl Wilhelm Hühnerfeld (Willi Fries). Foto: Daniel Lindemann

Hier sind sie noch friedlich: Julanda Jochnachel (Helene Rauber) und ihr Neuer: Karl Wilhelm Hühnerfeld (Willi Fries). Foto: Daniel Lindemann

Foto: Daniel Lindemann

Versteht sich, dass eine Klasse-Frau wie Julanda Jochnachel nicht lang' allein bleibt. Ihr Backstein-Charme bringt schließlich jeden Kerl zur Strecke. "Als de Jääb auf eemol weg war, bin ich von denne ganze Männer gestalkt gänn", klagt sie. Anders gesagt: Nachdem Gatte Jääb auf und davon war, umschwärmten sie die Kavaliere wie Fliegen ein überreifes Früchtchen. Doch "geh' ma foard mit denne Papagollos", dachte sie. Und suchte Rat beim Schorsch (Seitz). "Holl' da doch enner aus'm Katalooch!", empfahl der. Gesagt, getan. So hat sich Julanda jetzt einen Escort-Herrn geordert. Karl Wilhelm Hühnerfeld heißt er. So ein Anzug-Träger ist das. "Ned wie de Jääb, der immer in der Bux mit de Galljer" rumlief. Hühnerfeld will Frau Jochnachel auch mal "die große Kultur" näherbringen, verspricht er: "also ins Kino und zu Aldi". Aha!

Jetzt aber mal mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit: Als im Juli 2016 Günther Tannrath alias Jääb verkündete: "De Jääb macht de Rieme runner", fielen saarländischen Faasenachder und Comedy-Fans in einen tiefen Humor-Schock. Tannrath musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Nach 18 Bühnenjahren war das wohl erfolgreichste saarländische Komik-Duo passé. Dabei waren Jääb unn Julanda festes Inventar der Fernseh- wie der alternativen Fubbes-Sitzung, hatten in Radio und TV ihre Auftritte mit Schwenker und Handtasch'. Und auch bei Familienfeiern lachten sich Omas und Enkelinnen kringelig, wenn Julanda den Jääb mal wieder runterputzte. Und die Herren litten still mit ihm.

Helene Rauber, wie Julanda Jochnachel in den Momenten ihrer bürgerlichen Existenz heißt, beschloss nach Tannraths Ausstieg zunächst alleine weiter zu machen. Durchaus mit Zuspruch, sagt sie. Und wie ihre Bühnenfigur konnte sie sich vor Avancen nicht retten. "Als das mit dem Jääb publik wurde, bekam ich ganz viel Post und Mails von Männern, die mein Jääb werden wollten", erzählt sie lachend. Sie aber hatte längst ein Auge auf einen anderen geworfen: auf Willi Fries - oder genauer - auf dessen Bühnen-Ich "Karl Wilhelm Hühnerfeld". Auch Herr Hühnerfeld hat nämlich seine Meriten in der Saar-Faasenachd verdient.

Eigtentlich aber kommt Fries aus der freien Saarbrücker Szene, dem Off-Theater. "Tatort"-Assistent von Kommissar Max Palü war er auch schon - in den End-90ern. Ein Routinier mit Bühnenerfahrung seit 1973, "von dem ich viel gelernt habe", sagt Rauber. Tatsächlich hat sich das neue Bühnentraumpaar sogar zwei Tage in Klausur - in ein katholisches Pfarrheim - begeben, und dort "über den Humor an sich philosophiert", aber auch ein neues Programm entwickelt, sagt Fries. Der als Hühnerfeld Frau Jochnachel richtig Paroli bieten wird. Nicht wie der zahme Jääb.

Nun legen die beiden miteinander richtig los bei der TV-Sitzung der "M'r sin nit so" am 18. Februar in der Saarlandhalle. Und natürlich bei Schorsch Seitz' großer Faasendsause "Fifty Shades of Hirsch Konfetti" im Theater Blauer Hirsch. Schließlich war der Schorsch so etwas wie der Postillon d'amour für Karl Wilhelm unn Julanda. Aber: "Sex gebt's net!", sagt sie kategorisch. Dafür hätte Escort-Senior Hühnerfeld nämlich "Aufpreis" verlangt. Und das war "ze deier", meint Julanda. Wo das wohl hinführt mit den beiden?

Theater Blauer Hirsch, Saarbrücken(Saargemünder Straße 11): 22., 24., 25., Februar, jeweils 20 Uhr, Karten unter Tel. (06 81) 502 5522. Weitere Infos unter www.jochnachel-saarland.de

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