Journalist Walter W. Weber gestorben

Saarbrücken/Trier · Der langjährige Chefredakteur des Trierisches Volksfreundes, Walter W. Weber, ist gestorben. Weber hatte auch zwei Jahrzehnte in verschiedenen leitenden Funktionen für die Saarbrücker Zeitung gearbeitet.

Walter W. Weber ist am Freitag im Alter von 66 Jahren in Trier gestorben. Dies teilte die Familie am Wochenende mit. Weber hatte von 1973 bis 1993 als Redakteur für die Saarbrücker Zeitung gearbeitet - zuletzt als stellvertretender Chefredakteur. Von 1994 bis 2011 leitete er die Redaktion des Trierischen Volksfreundes, der zur Saarbrücker Zeitungsgruppe gehört.

Weber wurde in Augsburg geboren, wuchs in Trier auf und machte zunächst eine Ausbildung zum Buchhändler. Seine journalistische Laufbahn begann er bei der Trierischen Landeszeitung, danach wechselte er zum Axel-Springer-Verlag, für den er in Frankfurt und Hamburg knapp fünf Jahre als verantwortlicher Nachrichtenredakteur tätig war.

Ab 1973 begleitete er für die Saarbrücker Zeitung die Landes- und Bundespolitik. 1979 wurde er der erste Leiter des damals neu gebildeten Ressorts Politik und Zeitgeschehen, 1989 dann stellvertretender Chefredakteur. Er war ein meinungsstarker Leitartikler und erfolgreicher Redaktionsmanager. Viele der jungen Kolleginnen und Kollegen, die er ausbildete, machten in der Folge in Saarbrücken, Trier und andernorts Karriere. In seiner Zeit in Saarbrücken engagierte er sich auch als stellvertretender Vorsitzender der Landespressekonferenz Saar, Mitglied der Medienkommission der Landesregierung und des Medienbeirates des Bistums Trier.

Fast zwei Jahrzehnte leitete er im Anschluss die Redaktion des Trierischen Volksfreundes. "Walter W. Weber war ein herausragender Chefredakteur. Unter seiner Führung hatte der Trierische Volksfreund eine der besten Auflagenentwicklungen aller deutschen Regionalzeitungen", würdigte gestern der Vorsitzende der Geschäftsführung der Saarbrücker Zeitungsgruppe, Joachim Meinhold, seine Verdienste. Weber habe sich immer neuen Herausforderungen gestellt und ein bundesweit beachtetes Konzept für die Organisation einer Redaktion nach amerikanischen Vorbild entwickelt und umgesetzt. "Wir werden ihm in Saarbrücken und Trier ein ehrendes Andenken bewahren", so Meinhold.

"Walter W. Weber war nicht nur ein ausgezeichneter Journalist und innovationsfreudiger Chefredakteur, sondern auch ein besonders verlässlicher Partner und für viele Kollegen ein guter Freund", sagt SZ-Chefredakteur Peter Stefan Herbst. Weber sei wegen seiner Geradlinigkeit geschätzt worden und habe ein hohes Ansehen in der ganzen Branche gehabt. Der Witwer, dessen Ehefrau vor drei Monaten verstarb, hinterlässt zwei Kinder und vier Enkelkinder. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

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